Turm-VV

Vollversammlung der Turm-Fachbereiche

Mi. 21.11. 12:00 Uhr, Turm Foyer, Robert-Mayer-Straße 5

Der AStA ruft in Kooperation mit den Studierenden des AfE-Turms in Kooperation mit den Fachschaften 03 und 04, dem L-Netz, der GEW-Hochschulgruppe und dem TuCa zur Turm-Vollversammlung auf.

Wie alle schon ahnen: im Februar 2013 wird der Umzug an den IG-Farben-Campus stattfinden. Begleitet ist das ganze mit vielen Unklarheiten zur Raumsituation, Infrastruktur und dem Verbleib studentischer, selbstverwalteter Freiräume.
Aktuelle Informationen zeichnen kein gutes Bild von “Europas schönstem Campus”; ein Mangel an Seminarräumen und Fehlkalkulationen bei der Größe der Räumlichkeiten, Containerburgen als Übergangslösung und nach wie vor die problematische Gelderverteilung an unserer Universität.

Zur Klärung vieler offener Fragen und Darstellung der zukünftigen Situation möchten wir euch dazu einladen, an der Turm-Vollversammlung teilzunehmen.

Themen sind: der kommende Umzug der Fachbereiche, die zukünftige Raumsituation und Infrastruktur im neuen Seminargebäude, Container als Seminarraumersatz, die Unterfinanzierung unserer Fachbereiche, Wegfall selbstverwalteter Räume, wie beispielsweise dem TuCa und die Einschränkung des Studiums durch das LSF an den Fachbereichen.

Im Anschluss gibt es Workshops, in denen diese und andere Themen vertieft werden und Handlungsmöglichkeiten ausgearbeitete werden sollen.

[Weitere Informationen folgen…]

Und eine Gruppe auf Facebook: https://www.facebook.com/events/372989549450072/

http://www.fachschaft04.de/?p=521
http://asta-frankfurt.de/termine/vollversammlung-turm-fachbereiche

Pressemitteilung vom 18.11.2012

Besetzer_innen widersetzen sich Veranstaltungsverbot

Am Samstag, den 17.11.2012 fand im Institut für vergleichende Irrelevanz (IvI) ein bereits im Vorfeld durch gerichtlichen Beschluss verbotenes Konzert statt. Mitarbeiter_innen des Institutes widersetzten sich der Verbotsverfügung und führten das Konzert wie geplant durch. Vor Beginn der Veranstaltung kam eine Gerichtsvollziehern in Begleitung der Polizei zum Gebäude im Kettenhofweg 130. In Verhandlungen mit der Gerichtsvollzieherin machten die Besetzer_innen deutlich, dass Sie nicht bereit wären, das Konzert in andere Räume oder auf ein anderes Datum zu verlegen. Auf eine eventuelle Räumung waren die Besetzer_innen vorbereitet, jedoch entschied sich die Polizei mit dem Hinweis auf Unverhältnismäßigkeit gegen eine Durchsetzung des Verbotsbeschlusses, so dass die Veranstaltung stattfinden konnte.

Bereits seit September lässt die Franconofurt AG regelmäßig Veranstaltungen in dem besetzten Gebäude durch gerichtliche Beschlüsse verbieten. Die Mitarbeiter_innen des Institutes mussten deshalb in der Vergangenheit regelmäßig Veranstaltungen absagen oder in andere Räumlichkeiten verlegen. Um Verbotsverfügungen zu umgehen, wurden auch Veranstaltungen im IvI angeboten, die nur über Handzettel beworben und nicht auf der Homepage angekündigt wurden. „Diese Verbote können wir nur als Sabotageaktion der Franconofurt AG verstehen. Sie wollen sich einfach nicht mit uns auseinandersetzen und versuchen deshalb, uns mit Repression einzuschüchtern“ sagt Sarah Schneider. „Aber wir wollen unsere inhaltliche und kulturelle Arbeit fortsetzen und werden immer Wege finden, dies auch zu tun“ so Schneider weiter. Wichtig ist den Besetzer_innen nicht nur, das Haus weiter zu bespielen, sondern auch, sich politisch gegen die Verbotsverfügungen zur Wehr zu setzen. Oliver Sonnenschein teilt hierzu mit: „Es ist uns wichtig, diesen lästigen Verboten politisch offensiv zu begegnen. Unsere Geduld ist langsam am Ende, wir bemühen uns seit Beginn des Jahres um eine politische Lösung, die den Fortbestand unserer Arbeit ermöglicht und werden von allen Seiten ignoriert. Deshalb haben wir beschlossen das Konzert offensiv zu bewerben und trotz vorhersehbaren Verbotes durchzuführen. Wir werden nicht hinnehmen, dass politische Arbeit und kulturelle Angebote unter Androhung horrender Geldstrafen unterbunden werden sollen.“

Die Bands Riot Brigade und K’ATLA waren über das Verbot informiert, wollten die Besetzer_innen aber unterstützen und trotzdem im IvI spielen.

Ca. 300 Personen konnten das Konzert schließlich geniessen und ausgelassen im Institut feiern.

Ist das noch Bohème oder schon die Unterschicht?

Different Class oder alles Konsumenten?
Klassenverhältnisse im Pop. Videos, Platten, Texte mit Klaus Walter.

Studierendenhaus – K4 ;)

Nur weil wir keine Ausbildung haben, machen wir den ganzen Scheiß. They say the working class is dead, we’re all consumers now / They say that we have moved ahead – we’re all just people now. Als Resultat ihrer Liebe erhalten Baby und Johnny tief gehende Einsichten in die Verlogenheit der liberal-bürgerlichen Ideologie der frühen 1960er Jahre und in die machtvollen Effekte der Klassenunterschied. Bushonomics.Kill The Poor. Jarvis Cockers Artikulation sexueller Obsessionen, sein Einsatz von Sex als Waffe im Klassenkampf und letztlich sexuelle Abscheu ist einzigartig im Pop…Pulp war die letzte große Band, deren Mitglieder sich ihrer Zugehörigkeit zur Arbeiterklasse bewusst waren und sich gleichzeitig als Künstler verstanden. Der britische Pop liebt den „working class hero“ und hat in Ben Drew von Plan B einen neuen Protagonisten gefunden. I ain’t got no home, ain’t got no shoes / Ain’t got no money, ain’t got no class. Kofferträger, Türaufhalter, Unterschergen, Schwundverwalter. Stimmungshochhalter, Subpächter, Unterschergen, Wachhundwächter. Liftboys, Schuhputzer, Untertanmädchen, Subunternutzer. Zugeherinnen, Wachhundhalter, Parkplatzwächter, Steigüberbügelhalter. Training in Unterwerfungskompetenz.
Mit Aussicht auf Laufburschenschaft. Reaganomics. Ist das noch Bohème oder schon die Unterschicht? My Ex-Classmates kids. J.T. arrangierte es, dass ich die Zuhälter befragen konnte. Er hatte mir erklärt, dass er alle Zuhälter besteuerte, die in seinen Gebäuden oder deren Umfeld arbeiteten. Einige bezahlten eine feste Gebühr, andere einen Prozentsatz ihrer Einnahmen — und alle zahlten gleichermaßen, indem sie J.T.‘s Gangmitgliedern kostenlos Frauen zur Verfügung stellten. You‘re my mate.

Texte: Lassie Singers, Robert Wyatt, Kirsten Rießelmann, Talib Kweli & Cornel West, The Dead Kennedys, Owen Hatherley, Christian Werthschulte, Nina Simone, Die Goldenen Zitronen, Johnny Taylor, Britta, The Fall, Sudhir Venkatesh, Right Said Fred

Im Rahmen der 15. Frankfurter GegenUni

Queerer Barabend / Intersex-Infoveranstaltung

Beginn: 8.11 um 20 Uhr

In Zusammenarbeit vom autonomen Schwulenreferat (Frankfurter SchWule) und dem autonomen FrauenLesbenreferat (AFLR) der Goethe-Universität.

Der Info-Intersex Abend soll auf die Intersex-Aktionswoche, die in Zusammenarbeit mit der Aktivist*innengruppe Zwischengeschlecht.org vom 8 bis 15.11 stattfindet. Wir möchten bei dem Barabend über die Lebensrealität von Intersexen, Hermaphroditen und Zwittern und unsere geplanten Aktionen informieren. Hierfür werden wir entweder den Film “Das verordnete Geschlecht”, “XXY” oder “Tintenfischalarm” zeigen sowie Infomaterialien auslegen. Thema werden die genitalverstümmelnden Eingriffe von Medizinern an Kindern mit “atypischen” körperlichen Geschlechtsmerkmalen sein, die auch heute noch stattfinden. Aktivist*innen aus Zwitterbewegungen fordern seit den 1990er Jahren ein Recht auf körperliche Selbstbestimmung. Eine genauere Übersicht über die Intersex Aktionswoche findet ihr hier

Nach dem Infokrams gibt es natürlich – die Bar. ;-)

Das Motto: Dieser Raum soll Schutz- & Spaßraum für alle Lesben, Queers, Schwule, Bis, Pans, Zwitter, Trans*, progressiven Heteras & Heteros sowie all jener, die auch in diesen Kategorien sich nicht wohl fühlen, sein.
Wir möchten hier die Möglichkeit schaffen, sich politisch mit Fragen von Identitäten, Sexualität und Geschlecht auseinanderzusetzen. Wir sehen die kommerzielle schwul-lesbische Subkultur kritisch. Da unserer Ansicht aber auch in linken Zusammenhängen nicht-heteronormative Menschen keineswegs willkommen sind, möchten wir dies ändern und Anfangen mit einem “Queeren Barabend”. Mackerhaftes Verhalten, Sexismus, Homo- & Trans*phobie, Antisemitismus, Rassismus, Nationalismus, Faschismus, religiöser Fundamentalismus u.ä. sind unerwünscht!

15. Frankfurter GegenUni

15. Gegenuni:
im Exil. Studierendenhaus, Uni Campus Bockenheim, Mertonstr. 26-28, 60325 Frankfurt am Main

programm-gg_uni2012-1Aufgrund der aktuellen Lage kann die Gegenuni dieses Semester nicht in den Institutsräumen stattfinden!

Wenn das IvI in der FAZ mehr oder weniger positiv rezipiert wird, dann hat das nicht nur damit zu tun, dass einige Professor_innen Unterstützungsaufrufe unterzeichnet haben. Sondern das geht im Wesentlichen darauf zurück, dass kritische Theorie im Schatten einer Institution betrieben wird, die historisch gesehen schon immer das Personal für herrschende Eliten produziert hat. Die „Gegenuni“ funktioniert in diesem Sinne als eine Art „bessere“ Uni, die sich fast ausnahmslos aus akademischem Personal rekrutiert, das akademische Inhalte diskutiert. Anspruch dabei ist jedoch, Formen der Auseinandersetzung mit gesellschaftspolitischen Themen gemeinsam zu erarbeiten, die eine größtmögliche Teilhabe zum Ziel haben. In kritischen Gesellschaftswissenschaften wird häufig die Konstruktion von gender, race und class hervorgehoben, die in gesellschaftlichen Praxen und Diskursen permanent neu hergestellt werden. Aber während für gender und race gilt, dass diese durch biologistische oder kulturalistische Erklärungsmuster in den Alltagsverstand eingeschrieben sind und wie selbstverständlich als gegeben vorausgesetzt werden, so gilt dies nicht für class. Die Annahme, dass Klassenlagen sozial begründet und nicht unveränderlich festgeschrieben sind, ist heute weitgehend unumstritten, obwohl mit Sarrazins Thesen solche Positionen wieder in den Mainstream einsickern.

Die bürgerlichen Revolutionen brachten die ständische Gesellschaft mit ihrer göttlichen Ordnung zum Einsturz. Erstmals galten alle Menschen als Individuen und wurden als frei und gleich verstanden (was nicht darüber hinwegtäuschen sollte, wer zu dieser Zeit als „vollwertiger“ Mensch galt und wer nicht). Dem voraus gingen Vergesellschaftungsprozesse, die eine spezifische Praxis zur Grundlage haben, nämlich die Produktion von Gebrauchswerten in Form von Waren, die als Äquivalente getauscht werden. Auch dieser Äquivalententausch, der den Kauf und Verkauf der Ware Arbeitskraft einschließt, setzt Freiheit und Gleichheit voraus, die formal im bürgerlichen Recht festgeschrieben sind. Unter dieser Bedingung gibt es keinen Gott mehr, der über irgendwelche Schicksale verfügt, und keine Ordnung, die alle auf ihre Plätze verweist. Die Menschen sind auf sich selbst verwiesen, Gesellschaft erscheint als die Summe der Individuen, jede gilt als ihres Glückes Schmiedin. Soziale Ungleicheit wird zum Ergebnis individueller Entscheidungen: Die Einen sind faul und nutzen ihre Chance nicht, von der Tellerwäscherin zum Millionär aufzusteigen; die anderen sind fleißig und innovativ und gehen genau diesen Weg. Nahezu alle bürgerlichen Gesellschaftstheorien reproduzieren diese Ideologie, von Adam Smith bis Ulrich Beck. Aufgabe eines kritischen Begriffs von Gesellschaft wäre dagegen, die strukturellen Hintergründe offenzulegen und zu hinterfragen.
Das Problem ist, dass „Wissenschaft“ und Hochschule selbst eine spezifische Funktion in der Reproduktion von Klassenverhältnissen zukommt.

programm-gg_uni2012_plan
Lageplan

Jede Gesellschaftstheorie, die sich auf „Klasse“ bezieht, wird von vornherein unter den Verdacht gestellt, mit der Feststellung von Klassenverhältnissen a) einen Hauptwiderspruch aufzumachen und andere Widersprüche auszublenden, b) das Proletariat zum revolutionären Subjekt zu erheben und proletarische Handlungen per se positiv zu befinden. Beides lehnen wir rundherum ab. Geschichte ist die Geschichte einer Vielzahl von Kämpfen, die auf unterschiedliche Arten und Weisen in die Institutionen eingeschrieben sind, und die nicht auf ökonomische Stellungen zu reduzieren sind.
Und tatsächlich kann proletarisches Klassenhandeln reaktionäre Formen annehmen, die wir nicht teilen können. Es ist aber auch nicht unbedingt unser Bezugspunkt: Der liegt vielmehr bei hegemonialen Diskursen, die an der Hochschule wesentlich mitproduziert werden.

Mit der Gegenuni wollen wir einen Beitrag zur Kritik leisten und strukturelle Hintergründe offenlegen und hinterfragen. Wir setzen uns mit dem Begriff der Klasse auseinander und mit den Dimensionen, die im Vorangegangenen schon ersichtlich geworden sind. In der Vorbereitung der Gegenuni haben wir versucht, uns einigen dieser Dimensionen anzunähern. Unsere Auseinandersetzung bildete dabei keine strukturierte Analyse, sondern hatte eher assoziativen Charakter. Entsprechend erhebt auch das Programm nicht den Anspruch, alle Aspekte des Themas zu behandeln, sondern wir verstehen die Gegenuni als eine offene Plattform, die Zugänge schafft und Diskussionen anregt.

Komplettes Programm (*.pdf)