Pressemitteilung vom 18.11.2012

Besetzer_innen widersetzen sich Veranstaltungsverbot

Am Samstag, den 17.11.2012 fand im Institut für vergleichende Irrelevanz (IvI) ein bereits im Vorfeld durch gerichtlichen Beschluss verbotenes Konzert statt. Mitarbeiter_innen des Institutes widersetzten sich der Verbotsverfügung und führten das Konzert wie geplant durch. Vor Beginn der Veranstaltung kam eine Gerichtsvollziehern in Begleitung der Polizei zum Gebäude im Kettenhofweg 130. In Verhandlungen mit der Gerichtsvollzieherin machten die Besetzer_innen deutlich, dass Sie nicht bereit wären, das Konzert in andere Räume oder auf ein anderes Datum zu verlegen. Auf eine eventuelle Räumung waren die Besetzer_innen vorbereitet, jedoch entschied sich die Polizei mit dem Hinweis auf Unverhältnismäßigkeit gegen eine Durchsetzung des Verbotsbeschlusses, so dass die Veranstaltung stattfinden konnte.

Bereits seit September lässt die Franconofurt AG regelmäßig Veranstaltungen in dem besetzten Gebäude durch gerichtliche Beschlüsse verbieten. Die Mitarbeiter_innen des Institutes mussten deshalb in der Vergangenheit regelmäßig Veranstaltungen absagen oder in andere Räumlichkeiten verlegen. Um Verbotsverfügungen zu umgehen, wurden auch Veranstaltungen im IvI angeboten, die nur über Handzettel beworben und nicht auf der Homepage angekündigt wurden. „Diese Verbote können wir nur als Sabotageaktion der Franconofurt AG verstehen. Sie wollen sich einfach nicht mit uns auseinandersetzen und versuchen deshalb, uns mit Repression einzuschüchtern“ sagt Sarah Schneider. „Aber wir wollen unsere inhaltliche und kulturelle Arbeit fortsetzen und werden immer Wege finden, dies auch zu tun“ so Schneider weiter. Wichtig ist den Besetzer_innen nicht nur, das Haus weiter zu bespielen, sondern auch, sich politisch gegen die Verbotsverfügungen zur Wehr zu setzen. Oliver Sonnenschein teilt hierzu mit: „Es ist uns wichtig, diesen lästigen Verboten politisch offensiv zu begegnen. Unsere Geduld ist langsam am Ende, wir bemühen uns seit Beginn des Jahres um eine politische Lösung, die den Fortbestand unserer Arbeit ermöglicht und werden von allen Seiten ignoriert. Deshalb haben wir beschlossen das Konzert offensiv zu bewerben und trotz vorhersehbaren Verbotes durchzuführen. Wir werden nicht hinnehmen, dass politische Arbeit und kulturelle Angebote unter Androhung horrender Geldstrafen unterbunden werden sollen.“

Die Bands Riot Brigade und K’ATLA waren über das Verbot informiert, wollten die Besetzer_innen aber unterstützen und trotzdem im IvI spielen.

Ca. 300 Personen konnten das Konzert schließlich geniessen und ausgelassen im Institut feiern.