02.06.10 TERRORBIRD (NY) + LE SINGE BLANC (FR)

02.06.10

IVI // kettenhofweg 130 // ffm

TERRORBIRD

Terrorbird (vancouver)
Tanze oder weine. Strange Synthieakkorde aus der Dunkelkammer von Sängerin Ncky’s Herzens, und trotzdem voll von sonnigen Erinnerungen an Liebe und sowas. – Terrorbirds Songwriting rivalisiert mit Daniel Johnston und Kate Bush macht mit Morrissey rum.


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LE SINGE BLANC

Es wird gemunkelt, dass Le Singe Blanc eine Art erregter stampfender Yeti rund um die Vogesen ist. Einige sagen, es ist ein Mutant mit hervorquellenden Augen und rotem Pavian-Hintern, der in schnellem Tempo durch den Nebel in der Nähe des Atomkraftwerks in Cattenom (57) rennt. Aber dies alles ist nur Gerede. Eigentlich sind die nämlich ein wahnwitziges, stürmisches Trio aus Metz.

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Sartre goes Gegenuni #2

Sartre über (sexuelle) Begierde – Lektüreworkshop

In seinem philosophischen Hauptwerk „Das Sein und das Nichts“ analysiert Jean-Paul Sartre u.a. auch die „konkreten Beziehungen zu Anderen“: Liebe, Sadismus, Masochismus, Sprache, Hass, Gleichgültigkeit – und auch sexuelle Begierde. Die Lektüre dieses relativ kurzen Abschnitts hilft nicht nur, den Feminismus Simone de Beauvoirs besser zu verstehen, sondern wirft auch grundsätzlich die Frage auf, in welchen Begriffen sich das (anscheinend) in der „conditio humana“ selbst angelegte Phänomen der Sexualität am besten beschreiben lässt: in Begriffen der Biologie, einer biologisch fundierten Psychologie, der Sozialwissenschaften – oder eben, wie Sartre vorschlägt, einer philosophischen Anthropologie, die die Sexualität nicht als kontigentes biologisches Phänomen, sondern als grundlegende Verhaltensweise zum „Anderen“ begreift. Eine Verhaltensweise zumal, die immer Bestandteil eines Entwurf, einer freien Selbstwahl des Individuums, und nicht Produkt irgendwelcher Determinationen ist.

Lektüre: J.-P. Sartre: Das Sein und das Nichts. Hamburg 2009, S. 669-696. [eine Kopiervorlage wird im Arbeitsraum des IVI ausliegen]
13.5. 16:00 // 16.5. 17:00

Sartre und der Marxismus – Vortrag von Christoph Zwi

Obwohl Sartre sich selbst als marxistisch inspiriert begriff, war er auch von undogmatischer Seite stets mitunter harscher Kritik ausgesetzt. Diese soll am Beispiel der Kritik des „orthodoxen“ Georg Lukács und der „extremistischen“ Situationistischen Internationalen dargelegt und diskutiert werden.
Der Referent ist u.a. als Mitglied des Autorenkollektivs BBZN (Situationistische Revolutionstheorie. Eine Aneignung) bekannt.

20.5., 17:00

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Pink Rabbit. Ein Vortrag mit der Naturfreundejugend Berlin.

Pink Rabbit. Ein Vortrag mit der Naturfreundejugend Berlin.

Immer wieder entwickeln sich in Deutschland öffentliche Debatten, die auf unterschiedliche Art und Weise das Verhältnis „der Deutschen“ zu ihrer Nation zum Inhalt haben. Der Ruf nach einer „deutschen Leitkultur“ wird aus allen politischen Lagern laut; die Liebe zu Deutschland ist wieder salonfähig. Merkel ruft dazu auf, dass sich „das deutsche Volk“ wieder klar werden müsse über seine eigenen Werte, sich wieder mit der Nation identifizieren müsse. In der Politik, im Kino, Radio, auf MTV und in der Modewelt – überall schwarz-rot-goldene Deutschland-seeligkeit. Dabei dient das Nationalismus-Gefasel vorrangig dazu, sich gegen andere Menschen abzugrenzen, ihnen Rechte zu verwehren und für sich selbst Privilegien zu erhalten. Dies wurde an der Leitkultur-Debatte deutlich: Wer sich nicht den deutschen Traditionen und Gebräuchen unterwirft, der soll auch kein Recht haben, in Deutschland zu sein, hier zu arbeiten, hier zu leben.
Deshalb und weil nationalistische, anti-semitische und rassistische Positionen weiter-hin in dieser Gesellschaft fest verankert sind, veranstaltete die Naturfreundejugend Berlin im letzten Jahr die Kampagne „Pink Rabbit“, welche in die nationalistische Alltagskultur intervenieren sollte. Wir haben die NFJ eingeladen, damit sie uns von ihren Erfahrungen mit der Kampagne berichten können und die Inhalte ihrer Broschüre „Pink Rabbit gegen Deutschland. Positionen der antinationalen Kampagne zum Gedenkjahr 2009“ vorstellen können.

06.05.2010 // Institut für vergleichende Irrelevanz // 20:30h

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„Der Junge von nebenan“. Lesung mit Martin Büsser

„Der Junge von nebenan“. Lesung von Martin Büsser Ein Junge ohne Namen, eine Jugend in den Siebzigern. Während sich die Eltern für den bewaffneten Kampf im Untergrund entscheiden, erlebt der Erzähler sein schwules Coming-out. BRD-Geschichte und ‚éducation sentimentale’ verschmelzen zu einer stilistisch einzigartigen Bildgeschichte, angesiedelt im Graubereich zwischen Graphic Novel und illustrierter Erzählung, in der die Niedlichkeit und Naivität der Bilder immer wieder durch drastische, dramatische und ernüchternde Momente gebrochen wird. (aus dem Klappentext)

Martin Büsser, geboren 1968, ist Autor zahlreicher Bücher und Artikel zu Popkultur, bildender Kunst und Kulturkritik. Er schreibt unter anderem für konkret, Jungle World und WoZ. Martin Büsser lebt in Mainz und arbeitet dort unter anderem in der testcard-Redaktion. “Der Junge von nebenan” ist seine erste graphische und fiktionale Veröffentlichung.

Martin Büsser – Der Junge von nebenan. Verbrecher Verlag, Berlin 2009

Wiesbaden, 7. & 8. Mai: Gegen die Verklärung der deutschen Geschichte – wer nicht feiert hat verloren!

Naziaufmarsch in Wiesbaden am 8.Mai Verhindern!

Am 8. Mai 2010 jährt sich die bedingungslose Kapitulation Deutschlands zum 65. Mal. Wenn davon gesprochen wird, dass dieser Tag als einer der Freude und des Feierns zu begreifen ist, so ist sich auch bewusst zu machen, dass dem 8. Mai 1945 zwölf Jahre der Verfolgung, Ausgrenzung und Ermordung von Millionen Jüdinnen und Juden, Sinti und Roma,
Homosexuellen, politischen Oppositionellen, sogenannten „Asozialen“ und weiteren Menschen, die dem deutschen Schicksalskollektiv in seinem antisemitischen und völkischen Wahn als unproduktiv, parasitär und illoyal galten, zuvor gingen.

Der organische Volksstaat der Deutschen hatte den Liberalismus, die bürgerliche Gesellschaft vollends negativ aufgehoben. Selbst in den letzten Monaten des Krieges, als die Niederlage Nazideutschlands schon abzusehen war, wurde das Morden nicht eingestellt, vielfach sogar intensiviert. Den ExekutorInnen der deutschen Ideologie ging es in ihrem Wahn ohne ökonomische, militärische oder politische Rationalität um die Vernichtung zwecks Vernichtung.
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