Facetten der Dekonstruktion von Geschlecht und Heteronormativität in der Cyberpunk-Literatur

Vortrag und Diskussion mit Jiré Gözen

Mein Beitrag soll sich mit der Darstellung von Sexualität in der  Cyberpunk Literatur auseinandersetzen und deren Dekonstruktion eines  heteronormativen Geschlechterverständnisses offen legen. Hierfür werde  ich zunächst die Cyberpunk Literatur und ihre kennzeichnenden Merkmale  als künstlerische Auseinandersetzung mit medientheoretischen Denkmodellen postmoderner Theoriebildung vorstellen. Anschließend werde  ich anhand von konkreten Beispielen aus Cyberpunk Romanen die verschiedenen Strategien der Autoren vorstellen, mit denen sie durch eine wie auch immer geartete Verschmelzung von Mensch und Technik Welten zeichnen, in denen es nicht einmal mehr die Vorstellung eines binären Geschlechtssystems gibt. Statt dessen werden Zukunftsweltengezeichnet, deren Gesellschaften bisweilen sechs bis acht Geschlechter kennen oder sich gänzlich von der Idee eines angeborenen Geschlechts und sexuell feststehender Orientierung gelöst haben.
Im Anschluss möchte ich zeigen, daß Cyberpunk Literatur als eine Auseinandersetzung mit medienwissenschaftlichen Konzepten von etwa Marshall McLuhans oder Jean Baudrillards gelesen werden kann. Mit Blick auf die Darstellung von Geschlecht innerhalb dieses Genres möchte ichaufzeigen, daß innerhalb der Cyberpunk Literatur eine Radikalisierungen  medientheoretischer Diskurse stattgefunden hat.

Die Irrelevanz muss relevant bleiben!

Solidaritätserklärung zur Erhaltung des IvI

Stamd: 28. Juni 2012
Hier der aktuelle Stand vom 5.o9.2012

Das „Institut für vergleichende Irrelevanz” (IvI) ist seit der Besetzung des leer stehenden Institutsgebäudes im Kettenhofweg 130 ein zentraler Bestandteil der linken Stadtkultur Frankfurts. Es stellt einen einmaligen Knotenpunkt kapitalismuskritischer Politik, alternativer Kunst und Kultur und kritischer Wissenschaft dar, der nicht nur Studierenden, sondern Interessierten aus allen sozialen Milieus offen steht. Hier treffen sich autonom organisierte Lesekreise, es finden Vorträge, Tagungen, Konzerte, Ausstellungen und Partys statt. Zuletzt beherbergte das IvI zwei umfangreiche Bibliotheken. Jedes Semester organisierte das IvI die „Gegen-Uni” zu verschiedensten Themen wie Feminismus, Utopie oder Sexualität.

Mit dem Verkauf an „Franconofurt” steht das IvI nun zur Disposition. Das Vorgehen des Unternehmens in den letzten Tagen hat gezeigt, dass es von seiner Seite aus kein Interesse an einer einvernehmlichen Lösung des Konflikts zu geben scheint. Am Dienstag, den 22. Mai, standen morgens von „Franconofurt” beauftragte Handwerker vor dem Haus, montierten die Tür ab und kappten die Strom- und Wasserversorgung. Zudem versuchten sie erfolglos, sich Zutritt zum Haus zu verschaffen, um besser planen zu können, wie viel „Abfall” es zu entsorgen gäbe. Sie kündigten an, das Haus in 14 Tagen räumen zu wollen. In der „Frankfurter Rundschau” hieß es unmittelbar danach: „Rund zwei Wochen wolle man [„Franconofurt”] den Studenten Zeit geben, dann werde man selbst räumen.” (23. 5.)

Continue reading “Die Irrelevanz muss relevant bleiben!”

Tag & Nacht der offenen Türen im Ivi

Das Motto des Instituts für vegleichende Irrelevanz (Ivi) heisst bekanntlich ‘Kritisches Denken braucht und nimmt sich Zeit und Raum’. nur, die Zeit wird langsam knapp und der Raum immer kleiner. Der neue Besitzer ist nicht verhandlungsbereit und droht mit (polizeilicher) Räumung. deswegen lädt das Institut zum ersten Tag und der ersten Nacht der offenen Türen in den Kettenhofweg 130: am Samstag,dem 2. Juni ab 17 Uhr, damit sich die Bürger_innen von Frankfurt selber ein Bild machen können. es gibt Filme und Infos, Essen und Trinken, ein Museum der Irrelevanz, Kinderprogramm und mehrere Ausstellungen, Bar-Abend etc.. Open End!

  • Kinderbespaßung ab 14h
  • Geschichte des Ivi/Führungen durch das IvI um 17h30 und 20h30
  • Barabend der Graduiertentagung ab 22h (http://www.graduateconferencefrankfurt.de/index.php/programm)
  • Kramer-Film (noch nicht so sicher)
  • Präsentation der Konzertgruppen mit Plakaten etc. in einem Raum (die ganze zeit)
  • Sonntag, ab 13h30 Brunch
  • Waffelstand + T-Shirts + Ivi-Buttons

Solidaritätserklärung zur Erhaltung des IvI

Hallo,

wie euch vielleicht bereits zu Ohren kam, ist das selbstverwaltete Projekt IvI (Institut für vergleichende Irrelevanz) in Frankfurt am Main Anfang diesen Jahres Frankonofurt verkauft worden. Das Gebäude befand sich vorher im Besitz der Goethe-Uni Frankfurt. Innerhalb der letzten Wochen spitzte sich die Bedrohung zu und gipfelte in einem Übergriff auf das Haus am Morgen des 22.05.2012. Gegen 9.3o hatte ein beeindruckender Schlägertrupp (10 – 12 Mitarbeiter) der Franconofurt AG die Eingangstür zum IvI aufgebrochen. Dies hatte keinerlei juristische Rechtfertigung. Sie stellten Strom und Wasser ab und begannen im Haus befindliche Personen abzufilmen. Eine Sitzblockade konnte ein weiteres Vordringen allerdings stoppen. Franconofurt drohte daraufhin damit, die Polizei hinzuzuziehen. Nach ca. 45 Minuten zogen die Franconofurt Leute ab und nahmen die Eingangstür ebenfalls mit.

“Franconofurt” drohte, das Gebäude in zwei Wochen “selbst” zu räumen – was der Ankündigung einer Straftat gleich kommt. Darüber hinaus wird so ein einmaliger Knotenpunkt von linker Politik, alternativer Kunst und Kultur und kritischer Wissenschaft in der Region zerstört.

In Frankfurt a.M. und Umgebung lebende oder arbeitende Wissenschaftler_innen und Künstler_innen sind daher aufgerufen, die anhängende Petition zu unterstützen, die die aktuelle Situation mit klaren Worten benennet und anklagt und ein schnelles Eingreifen der Stadtregierung fordert.

Wenn ihr unterzeichnen wollt, reicht eine kurze Mail mit Name, Ort und ggf. Tätigkeits-/Berufsbezeichnung an:

ivipetition@okay.ms

Hier die Erklärung:
https://ivi.copyriot.com/wp-content/uploads/2012/06/solidaritatserklarung-ivi.pdf

Bitte um Solidarität

Liebe Genoss_innen

Zur Situation des IvIs

Wie euch vielleicht bereits zu Ohren kam, ist das selbstverwaltete Projekt IvI (Institut für vergleichende Irrelevanz) in Frankfurt am Main Anfang diesen Jahres Frankonofurt verkauft worden. Das Gebäude befand sich vorher im Besitz der Goethe-Uni Frankfurt. Innerhalb der letzten Wochen spitzte sich die Bedrohung zu und gipfelte in einem Übergriff auf das Haus am Morgen des 22.05.2012. Gegen 9.3o hatte ein beeindruckender Schlägertrupp (10 – 12 Mitarbeiter) der Franconofurt AG die Eingangstür zum IvI aufgebrochen. Dies hatte keinerlei juristische Rechtfertigung. Sie stellten Strom und Wasser ab und begannen im Haus befindliche Personen abzufilmen. Eine Sitzblockade konnte ein weiteres Vordringen allerdings stoppen. Franconofurt drohte daraufhin damit, die Polizei hinzuzuziehen. Nach ca. 45 Minuten zogen die Franconofurt Leute ab und nahmen die Eingangstür ebenfalls mit. Wie so oft, können wir auch im Zuge dieser Ereignisse nicht auf die Hilfe unserer Freunde und Helfer, der Polizei, hoffen.

Die besagten Mitarbeiter gaben an, sich in den nächsten zwei Wochen erneut zum IvI Zugang zu beschaffen. Zu betonen sei, dass diese akute Räumungsbedrohung bisher keineswegs auf rechtlichen Grundlagen beruht, dass wir aber unmittelbar in den nächsten zwei Wochen mit einem Räumungsbescheid und weiteren Übergriffen seitens Franconofurt rechnen müssen, steht außer Frage.

Das IvI

2003 wurde im Rahmen der Studierendenproteste ein leer stehendes Unigebäude im Kettenhofweg 130 besetzt. Das Zentrum ist der Versuch einen Raum für die Vernetzung zwischen verschiedenen Gruppen zu schaffen. Seit dem wird das IvI für Ausstellungen, Lesekreise, Vorträge, Kongresse und natürlich Partys und Konzerte genutzt. War dies zunächst studentisch geprägt und beschäftigte sich vor allem mit hochschulpolitischen Themen, entwickelte das Institut für vergleichende Irrelevanz einen zunehmend offenen Charakter.
Die verschiedenen Zugänge über Universität, Kunst, Kultur und Politik ermöglichen verschiedenen Gruppen und Personen eine umfassende Beschäftigung mit diversen gesellschaftskritischen Themen. In beständiger Arbeit neben- aber auch miteinander wird das IvI als Gegenentwurf zur herrschenden Öffentlichkeit weiterentwickelt, was auch nur im Rahmen von Räumlichkeiten und Strukturen dieser Art vorstellbar war und ist.

Das IvI versteht sich als selbstorganisierter Raum, welcher Menschen unabhängig ihres Geschlechts, ihrer Herkunft, ihres Alters oder Sexualität die Möglichkeit gibt, sich so frei wie möglich von gesellschaftlichen Zwängen selbstbestimmt zu bewegen.

Wie ihr uns helfen könnt

Die akute Räumungsbedrohung veranlasst uns zum Handeln. Dafür benötigen wir dringend Hilfe von außen. Daher wenden wir uns an euch mit der Bitte um Soliaktionen, die ihr so vielfältig gestalten könnt wie ihr es für sinnvoll erachtet.

Ihr könnt euch in euren solidarischen Aktionen direkt gegen den Eigentümer der Franconofurt AG wenden- sei dies per Brief, Anruf, oder was auch immer ihr für angemessen haltet.

Diese Immobilienfirma ist dafür bekannt, Mietshäuser aufzukaufen, zu sanieren und in teure Eigentumswohnungen zu verwandeln. Dies geschieht auf Kosten der Mieter_innen, die nicht über die finanziellen Möglichkeiten des Wohnungskaufes verfügen. Franconofurt ist somit einer der zentralen Akteure, der Gentrifizierungsprozesse im frankfurter Innenstadtgebiet vorantreibt.

Veranstaltet Solidemos in euren Städten, informiert eure Läden über unsere Situation.

Besonders freuen wir uns natürlich über Anreisen und Unterstützung vor Ort.

Wir benötigen dringend Rückmeldung eurerseits um zu klären, ob eure Kontaktdaten noch aktuell sind und um euch Pennplätze zu organisieren, falls ihr euch an der Orga beteiligen und/oder das Haus direkt verteidigen wollt.

Bitte leitet die mail an andere Hausprojekte, Infoläden, etc weiter, und setzt sie auf Verteiler.

Ihr könnt die mail bestenfalls auch ausdrucken und auslegen.

Wir werden euch noch weiter informieren über den aktuellen Stand der Räumungsbedrohung.

Neuigkeiten erfahrt ihr auch über www.ivi.copyriot.com.

Mit solidarischen Grüßen,

AG Vernetzung IvI bleibt!

Call for Solidarity for Ivi

Pressemitteilung vom  28.05.2012

Franconofurt fordert Nutzer_innen des IvI zum Verlassen der Räume auf

Nachdem in der letzten Woche der Franconofurt AG ein Nutzungskonzept für das Institut für vergleichende Irrelevanz vorgelegt wurde, um über Rahmenbedingungen eines künftigen Mietvertrages zu verhandeln, hat diese sich erstmals mit den Nutzer_innen des besetzten Gebäudes in Verbindung gesetzt. Allerdings beinhaltete der Brief des Anwalts der Franconofurt AG keineswegs das Angebot eines Mietvertrages, sondern die Aufforderung das Gebäude „unverzüglich zu räumen“ und das Verbot der weiteren Durchführung aller im Nutzungskonzept aufgelisteten Veranstaltungen im Institut.

„Es ist wirklich eine Unverschämtheit, dass die einzige Reaktion auf das von uns erarbeitete Nutzungskonzept für die Räume des Kettenhofwegs 130, ein Schreiben ist, dass uns genau diese Nutzung verbieten will. Die auf Anfrage der Presse vorgebliche Bereitschaft des Unternehmens uns Mietverträge anzubieten zeigt sich hier als dreiste Lüge.“ sagt Oliver Kalthof.

Dass die Franconofurt keinerlei Verhandlungsbereitschaft gegenüber den Besetzer_innen zeigt, verdeutlichte auch ihr Vorgehen in der letzten Woche, als unangekündigt Strom und Wasser abgestellt wurde und eine eigenmächtige Räumung angedroht wurde.

Auch die Universitätsleitung hatte in einer ihrer ersten Pressemitteilungen zum Verkauf der Liegenschaft angegeben „soziale Härten“ vermeiden zu wollen, dass diese im Falle einer Räumung eintreten werden, scheint dort mittlerweile niemanden mehr zu interessieren.

Täglich treffen beim Institut neue Solidaritätsbekundungen von unterschiedlichen Initiativen und anderen autonomen Zentren ein. So schreibt z.B. der unabhängige Studierendenausschuss der pädagogischen Hochschule Heidelberg, dass er schon seit Jahren gern nach Frankfurt fährt, um das IvI zu besuchen und weiter: „Wir und viele andere werden auch weiterhin wegen des IvI nach Frankfurt fahren. Entweder so, wie wir es seit Jahren machen, oder um für den Erhalt des IvI zu kämpfen!“ Auch auf der von den Nutzer_innen eingerichteten Online Petition zum Erhalt des Instituts haben mittlerweile 2000 Menschen unterschrieben, darunter auch einige internationale Wissenschaftler_innen, die das Institut kennen und schätzen gelernt haben.

Trotz der Einschüchterungen der Franconofurt AG haben die Besetzer_innen ihr Projekt noch nicht aufgegeben. Am Wochenende fanden hier sowohl der erste Queer Prom der Stadt, als auch ein Festival statt. Über 600 Gäste haben das Institut über das Wochenende besucht.

„Unser Programm wird fortgeführt. In der nächsten Woche werden wir nicht nur die Räumlichkeiten des Instituts bespielen, sondern auch Veranstaltungen in der Stadt anbieten.“, kündigt Sarah Schneider an. „Außerdem werden wir uns mit den Mieter_innen, die zurzeit mit der Franconofurt AG zu kämpfen haben, vernetzen.“

Um das Thema Wohnraum auch über den eigenen Tellerrand hinaus öffentlich zu machen, ruft das Institut für vergleichende Irrelevanz gemeinsam mit dem AstA der Goethe Universität zu einer Demonstration mit dem Motto „Wohnraum für alle!“ am Donnerstag, den 31.05.2012, um 17 Uhr auf. Der Demonstrationszug wird an der Bockenheimer Warte starten und dann zum Römer laufen.

*.pdf