Pressemitteilung vom 10.12.2012

Aktionstag für selbstorganisierte Zentren

Am vergangenen Samstag, den 08.12.2012, fand in der Frankfurter Innenstadt ein Aktionstag unter dem Motto „Wir nehmen uns was wir brauchen – selbstorganisierte Räume verteidigen“ statt. Aufgerufen hatten neben dem Institut für vergleichende Irrelevanz und der Initiative Faites Votre Jeu, auch politische Projekte aus Mainz und das überregionale „wir nehmen uns was wir brauchen“ Bündnis, das aus verschiedenen autonomen Zentren und anderen soziokulturellen Projekten besteht. In dem gemeinsamen Aufruf kritisiert das Bündnis die aktuellen Entwicklungen im städtischen Raum und setzt sich für die Schaffung und Erhaltung selbstorganisierter Räume ein.

Ab 12 Uhr mittags hatten die Aktivist_innen Aktionen in der Frankfurter Innenstadt organisiert, um ihre Arbeit vorzustellen. Begonnen hat der Aktionstag mit einem Stadtrundgang der Initiative Faites Votre Jeu, die zurzeit das alte Polizeigefängnis in der Klapperfeldstrasse bespielt. Auf dem Stadtrundgang wurden zahlreiche leerstehende Flächen in der Frankfurter Innenstadt besucht. „Hier entsteht ein neues autonomes Zentrum“ oder „Achtung. Dieses Haus wird demnächst besetzt“ stand auf den Plakaten, die die Aktivist_innen an den entsprechenden Orten hinterließen. Auf der Hauptwache hatte das Bündnis einen Infotisch aufgebaut, an dem Interessierte Informationen zur derzeitigen Situation der Projekte erhalten konnten und an dem warmes Essen gegen Spende ausgegeben wurde. Zu einem Vortrag „Einführung in die Kapitalismuskritik“ hat im Anschluss das Institut für vergleichende Irrelevanz in das Einkaufszentrum MyZeil geladen. Ca. 50 Interessierte fanden sich im obersten Stockwerk der MyZeil ein, um den Vortrag zu hören. Die Veranstalter_innen zeigten sich erfreut, dass die Veranstaltung ohne Zwischenfälle mit Security Diensten durchgeführt werden konnte. An der Hauptwache wurde ab 16 Uhr ein politisches Puppentheater aufgeführt und im Anschluss gab es eine kurze Aktion vor dem Sitz der Frankfurter Immobilienfirma Franconofurt AG, die der neue Besitzer des Gebäudes des IvIs ist, bei der ein schwarzer Holzblock mit der Aufschrift „Das IvI geht, der schwarze Block kommt“ enthüllt wurde. Mit der Aktion wollten sich die Veranstalter_innen über das Bild, das Christian Wolf versucht in der Öffentlichkeit vom IvI zu konstruieren, lustig machen. Eingerahmt von Polizei konnten die Aktivist_innen ihre Aktion ungestört durchführen.

Später sammelten sich die Aktionstag-Teilnehmer_innen vor der Alten Oper und veranstalteten dort ein Punk Konzert. Die Band Somewhat Damaged spielte vor ca. 70 tanzenden Personen. Zum Abschluss des Tages wurde noch ein Barabend in der U-Bahn gefeiert. Es wurde Sekt an die Fahrgäste ausgeschenkt und über die ungewisse Zukunft des IvIs informiert.

Sarah Schneider vom IvI: „Wir wollten mit dem Aktionstag auf die aktuelle Bedrohungssituation des IvIs aber auch anderer Projekte im Rhein Main Gebiet aufmerksam machen. Es war uns wichtig zu zeigen, welche Arbeit in selbstorganisierten Projekten stattfindet, aber auch zu verdeutlichen, dass wir nicht aufhören werden, für den Erhalt und die Schaffung selbstorganisierter Räume zu kämpfen. Es gibt in Frankfurt genug Raum, der genutzt werden könnte für politische Projekte, wir müssen ihn uns nur aneignen.“

Am nächsten Samstag wird noch ein zweiter Aktionstag des Bündnisses in Freiburg stattfinden