Heidegger und der Nationalsozialismus

translab: Vortrag und Workshop: Heidegger und der Nationalsozialismus

10.3. 20 Uhr: Vortrag Heidegger und der Nationalsozialismus (Paul Stephan, Emanuel Kapfinger)
13.3. 12-18 Uhr: Lektüreworkshop zu Heidegger (Auszüge aus Sein und Zeit)

Die historischen Fakten zeigen eindeutig, dass Heidegger ein Nazi war. Unter anderem war er als erster nationalsozialistischer Hochschulrektor maßgeblich daran beteiligt, Führerprinzip und nationalsozialistische Gesinnung in den deutschen Hochschulen zu verankern. Doch ist damit bereits das Urteil über seine Philosophie gesprochen? Ob diese selbst durch und durch faschistisch war oder es erst wurde, muss durch ihre immanente Analyse erwiesen werden. Allerdings erwecken bereits bei oberflächlicher Beschäftigung Themen wie das „Sein zum Tode“, der „Ruf des Gewissens“, die „eigentliche Entschlossenheit“, Wahrheit als vorgängige „Erschlossenheit“ oder das „Mit-Sein“ als unverbrüchliche Gemeinschaft das Misstrauen.
Im Vortrag am Donnerstag werden wir neben einer skizzenhaften Darstellung von Heideggers NS-Engagement vor allem auf „Sein und Zeit“ eingehen. Aus der nach 1945 einsetzenden Debatte um seine Philosophie werden wir in erster Linie Adornos Jargon der Eigentlichkeit
herausgreifen. Dem Abendvortrag schließt sich am darauf folgenden Sonntag ein Lektüreworkshop über einschlägige Passagen aus Sein und Zeit an, Kopien zur Vorbereitung auf den Workshop sind bereits am Donnerstag verfügbar. transLib @ IVI

Komplettes Programm der Veranstaltungreihe “Existentialism Revisted” als Download (*pdf): hier oder hier

Lektüreworkshop Sartre: „Überlegungen zur Judenfrage“

translab: 5. – 6.o3. // 14:00 // Lektüreworkshop „Überlegungen zur Judenfrage“

Sartres klassischer Versuch einer philosophisch fundierten Analyse des Antisemitismus aus dem Jahr 1946. Geplant ist ein intensiver Lektüreworkshop über das Wochenende. Eine Vorbereitung und der Besitz des Textes wären wünschenswert.  transLib @ IVI

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Existenzialistischer Kneipenabend

translab: Existenzialistischer Kneipenabend

20:00 Uhr: Lesung aus Romanen von Sartre und Camus
22:00 Uhr: Themen-Kneipenabend: Existentialismus

Motto: Schwarzer Rolli, Sonnenbrille, Rotwein & Gauloises ohne Filter – und natürlich: Jazz
Die Religion und andere Ideale waren entwertet. Der Kommunismus hatte jegliche Anziehungskraft verloren. Gleichzeitig verlangte es die Jugend des französischen intellektuellen Bürgertums nach einer radikalen Individuation, nach einem Ende der bloßen Identität durch den politischen Kampf. In diesem radikal freien Entwurf mussten die Existentialisten jedoch permanent die schmerzhafte Erfahrung der Abhängigkeit dieser Freiheit von den anderen machen; nämlich, dass auf dem Grunde der eigenen Autonomie die Heteronomie liegt.

So in etwa würden wir das Lebensgefühl der existentialistischen Subkultur der 50er Jahre beschreiben, das wir im Themenabend versuchsweise reinszenieren wollen. Einstimmen wollen wir mit einem kleinen Input zu dieser Subkultur sowie mit der Lesung aus Romanen existenzialistischer Autoren wie Sartre und Camus.

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III. Forschungswerkstatt Kritische Geographie

forschungswerkstatt_2011

Einen zeitlichen Übersichtsplan findet Ihr als PDF hier.
Abstracts zu den Workshops gibt es gesammelt als PDF hier.

Termin: 25. – 27. Februar 2011
Ort: Frankfurt a.M., Ivi & Institut für Humangeographie Uni Frankfurt a/Main (IHG )
Zielgruppe: Alle, die sich für Kritische Geographie interessieren, auch und insbesondere Studierende und Promovierende

Die Forschungswerkstatt Kritische Geographie hat sich zu einem etablierten Format in der deutschsprachigen Geographie entwickelt. Im Oktober 2008 wurde die erste Forschungswerkstatt mit über 70 Teilnehmenden aus knapp 20 Hochschulen zum großen Erfolg, der im Mai 2009 mit der zweiten Auflage wiederholt werden konnte. 2011 findet die Reihe gleich zwei Fortsetzungen: Im August 2011 wird die Forschungswerkstatt international, wenn die VI. International Conference of Critical Geography in Frankfurt stattfindet (Näheres unter www.iccg2011.org). Zunächst freuen wir uns aber, Euch Ende Februar zur III. Forschungswerkstatt Kritische Geographie in Frankfurt begrüßen zu dürfen.

Wozu eine Forschungswerkstatt Kritische Geographie?

„Kritische Geographie“ ist ein recht offener Oberbegriff, unter dem in erster Annäherung eine politisch engagierte Wissenschaft in der Tradition von Marx, Foucault, feministischen und antirassistischen Theorien verstanden werden kann, die sich in herrschafts- und machtkritischer Weise und mit Bezug zu sozialen Kämpfen konkreter Themen annimmt und diese, in Überwindung des akademischen Konkurrenzprinzips, im Austausch miteinander zu bearbeiten versucht.
Während anderswo eine so betriebene Wissenschaft in der Geographie wesentlich hegemonialer ist, finden entsprechende Diskurse in der deutschsprachigen Geographie nach wie vor eher am Rand der Disziplin statt oder sind vollkommen außen vor. Dem entgegen bietet die III. Forschungswerkstatt Kritische Geographie einen Ort für die explizit kritische Debatte geographischer Inhalte.

Zur Form

Der theoretische und politische Anspruch einer Kritischen Geographie schlägt sich in der Form der Forschungswerkstatt nieder, die eine kollektive Diskussion und Bearbeitung von Themen anregen, Hierarchien überwinden helfen und „akademischem Schaulaufen“ vorbeugen soll. Die Forschungswerkstatt soll dementsprechend erneut primär ein Forum der Diskussion von Studierenden, Promovierenden und etablierteren Wissenschaftler/inne/n sein, dessen Inhalt und Form den Bedürfnissen der Teilnehmer/innen folgt. Es wird wieder eine gemischte Struktur aus Inputs und Diskussionen im Plenum, Arbeitsgruppen zu verschiedenen Inhalten, Open Spaces sowie Abendveranstaltungen geben.
Die Inputs sollen breitere Themen von wissenschaftlicher und/oder politischer Aktualität behandeln, dabei Themenfelder öffnen, Überblicke geben, Kontroversen innerhalb kritischer Debatten verdeutlichen und zur Diskussion einladen.
Im Zentrum stehen die Arbeitsgruppen, deren Inhalte von Teilnehmer/inne/n vorbereitet und gestaltet werden. Die Forschungswerkstatt Kritische Geographie steht und fällt deshalb mit EUERER Initiative. Bei der Online-Anmeldung werdet Ihr gebeten, Euere Themen einzubringen. Möglich und erwünscht sind vor allem Kurzvorstellungen eigener Projekte (Abschlussarbeiten, work in progress-Berichte inkl. offener Fragen, Organisierungs- und politische Aktivitäten) und Diskussionen zu vorbereiteten Themen (Theoretisches, Tagespolitisches, Methodisches, Lehre), gerne anhand von Texten, um deren Zirkulation unter allen Teilnehmenden sich das Organisationsteam kümmern kann.
Die Open Space-Zeitfenster bieten die Gelegenheit, spontan aufkommende Themen zu diskutieren.
Schließlich sollen in den Abendveranstaltungen die Reflexion eigener Positionen und Praxis, die Vernetzung und nicht zuletzt die Party nicht zu kurz kommen.

Organisatorisches

Anmeldung: vom 01.12.2010 bis 16.02.2011 online unter http://anmeldung.kritischegeographie.de
Teilnahmegebühr: € 30 (Vollzahler/innen) bzw. € 20 (bis max. halbe Stelle) für vegetarische/vegane Vollverpflegung (2x Frühstück, 2x Mittagessen, 2x Abendessen); Bankverbindung wird mit der Anmeldebestätigung verschickt, Überweisung bis 16.02.2011.
Übernachtungsmöglichkeiten: bestehen im Institut für Irrelevanz; bitte Schlafsack und Matte mitbringen; eine Dusche steht dort leider nicht zur Verfügung, auch ist es dort im Februar nicht gerade kuschelig warm.
Fahrtkostenumverteilung: Bei Interesse helfen wir dabei, eine Umverteilung der Fahrtkosten zu organisieren zwischen Teilnehmer/inne/n, die Zuschüsse bekommen, und solchen, die privat zahlen müssen.
Abstracts: Referent/inn/en reichen zu Workshops etc. bitte bis 31.01.2011 Abstracts im Umfang bis 250 Wörter an untengenannte eMail-Adresse ein.
Anreise: Hinweise und Pläne werden rechtzeitig mit Bekanntgabe des Tagungsortes kommuniziert

Vorschau aufs Programm

Freitag, 25.02., ab 16 Uhr (s.t.)

  • Eröffnung
  • Input: Christian Zeller (Salzburg): Wirtschaftsgeographie der Krise (Arbeitstitel)
  • Berichte aus Instituten, Gruppen & Initiativen („open mic“)

Samstag, 26.02., ab 10 Uhr (s.t.)

  • Input: Marit Rosol (Frankfurt/M.): Neoliberale Stadt (Arbeitstitel)
  • Input: Matthias Naumann (Berlin): AK Linke Metropolenpolitik Berlin – Erfahrungen mit kritisch-geographischen Interventionen in die neoliberale Stadt
  • Arbeitsgruppen / Open Space
  • Party

Sonntag, 27.02., 10 Uhr (s.t.) bis 15 Uhr

  • Input: Sybille Bauriedl (Kassel): Politische Ökologie und globale/lokale Umweltkrisen (Arbeitstitel)
  • Arbeitsgruppen / Open Space
  • Abschlussdiskussion

Bei Rückfragen, Anregungen etc. nutzt bitte das Kontaktformular oder schreibt an forschungswerkstatt@kritischegeographie.deDiese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! JavaScript muss aktiviert werden, damit sie angezeigt werden kann. !

Das Organisationsteam
(Karl von Außerhalb, Bernd Belina, Tino Petzold, Sebastian Schipper)

Die Einladung kann auch als PDF (176kB) heruntergeladen werden.

http://www.kritischegeographie.de/

Mitteilung zur Verschiebung des Lektüreworkshops zu Sartre: “Überlegungen zur Judenfrage”

Mitteilung zur Verschiebung des Lektüreworkshops zu Sartre: “Überlegungen zur Judenfrage”

Oft ist man bei der Planung von Veranstaltungen, gerade, wenn sie in relativ weiter Ferne liegen, so auf seinen eigenen Zeitplan fixiert, dass wichtige Parallelereignisse aus dem Blickfeld geraten. So ging es uns bei der Planung des Lektüreworkshops zu Sartres Aufsatz “Überlegungen zur Judenfrage”, der am Wochenende 19./20. Februar stattfinden sollte. Leider haben wir zu spät bemerkt, dass genau am 19.2. in Dresden moderne Antisemiten unter der Phrase vom “Bombenholocaust” einen Gedenkmarsch zur Bombardierung Dresdens vor 66 Jahren durchführen wollen, dem es natürlich praktisch entgegenzutreten gilt.
Da wir niemanden vor die Wahl stellen wollen, ob er an diesem Wochenende dem Antisemitismus praktisch entgegentreten oder sich mit ihm theoretisch auseinandersetzen will – ohnehin eine unsinnige, falsche Alternative -, haben wir uns entschlossen, trotz bereits erfolgter Ankündigung den Workshop auf das Wochenende 5./6. März zu verschieben. Neuer Starttermin ist dann Samstag, der 5.3., um 14 Uhr, der Ort ist wie gehabt der translib-Raum im 3. Stock des IVI. Um schneller in die Diskussion einzusteigen, wäre eine vorherige Vorbereitung des Textes, soweit möglich, wünschenswert. Eine Kopiervorlage des Textes wird spätestens eine Woche vorher im Büro des IVI (1. Stock) zu haben sein. Verwiesen sei an dieser Stelle zudem auf die in der 13. und 14. Ausgabe der Zeitschrift “prodomo” ausgetragene Debatte zwischen Tjark Kunstreich und Ingo Elbe über das Verhältnis von marxistischer und existenzialistischer Antisemitismuskritik, die komplett auf der website der Zeischrift online einsehbar ist.
Um auszuschließen, dass irgendjemand, den diese Information nicht erreicht, umsonst am 19.2. ins IVI kommt, werden wir uns an diesem Datum trotzdem mit dem Sartre-Lesekreis treffen. Jede_r, der//die an diesem Wochenende nicht nach Dresden fährt und über existenzialistische Philosophie diskutieren möchte, ist herzlich eingeladen. Das Programm steht noch nicht fest, wir werden uns nach den Interessen der Anwesenden richten.

Das translib-Team und der Sartre-Lesekreis.

Filmabend mit Diskussion: xxy

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Mädchen oder Junge? Anscheinend beides.

Alex ist 15 und intersexuell aufgrund „einer seltenen Laune der Natur“, wie es im Ankündigungstext des Verleihs bezeichnenderweise heißt. Denn das preisgekrönte Spielfilmdebüt der Argentinierin Lucía Puenzo scheint weniger die Zweigeschlechtlichkeit zu dekonstruieren als die Zwischengeschlechtlichkeit zu naturalisieren.
Sehenswert ist diese Coming-of-Age-Geschichte vor allem als dramatisches Plädoyer für sexuelle Selbstbestimmung, das den existenziellen Anpassungsdruck fühlbar werden lässt, unter dem steht, wer sich nicht ins Raster der Heteronormativität einfügt.

Veranstaltet von „schwestern von gestern“
am 23. Februar 2011, 20.30 Uhr
translib im IVI (3. Stock) | Kettenhofweg 130 | 60325 Frankfurt am Main