Bildungsstreik Uni Frankfurt: Uni besetzt!

30.11. – 4.12.2009 Aktionswoche Bildungssstreik an der Uni Frankfurt

Pressemitteilung des Protestplenums der Uni Frankfurt vom 30.11.2009:

Studierende nehmen sich Raum und Zeit: Frankfurter Uni besetzt.

Am heutigen Montag haben 1.000 Studierende nach einer Vollversammlung am IG-Farben-Campus das Casino besetzt. Mit Trommeln und Rufen wie „Bildung für alle, und zwar umsonst!” zogen die Studierenden friedlich ins Casino ein. Die Vollversammlung war als Frankfurter Startschuss der bundesweiten Protestwoche angesetzt. Diese soll dem Protest der letzten Wochen weiteren Nachdruck verleihen.

In Frankfurt soll die Woche dazu genutzt werden, inhaltliche Auseinandersetzungen (auch mit Lehrenden) über das Bildungssystem und seine gesellschaftliche Rolle zu führen. Dazu besetzten die Studierenden heute das große Mensa- und Veranstaltungsgebäude im Zentrum des IG-Farben-Campus. Unter dem Motto „Bildung braucht Raum und Zeit” wollen sich die Studierenden in den Räumen des Casinos sowohl über die inhaltliche Ausrichtung und politische Perspektiven ihres Protests austauschen, als auch sich Zeit nehmen, für kritische Wissenschaft, die sonst im universitären Alltag keinen oder nur wenig Platz findet. „Uns geht es nicht um einen netten Plausch mit Annette Schavan oder um eine Beschwerde über angeblich bloß ‚handwerkliche Fehler’ bei den Bologna-Reformen”, so eine Studierende. „Wir wollen uns über die Bedingungen und die Möglichkeit einer anderen Bildung klar werden”. Um diesen anderen Ansatz von Bildung umzusetzen, haben die Teilnehmer_innen bereits ein gemeinsames Programm für die ganze Woche erstellt:

Für die kommende Woche sind bereits über 70 offene Workshops und Veranstaltungen geplant, die in unseren neuen Räumen stattfinden werden. Darunter befinden sich auch Uniseminare, die für diese Woche hierher umziehen und für alle Interessierten offen sein sollen.

Darüber dass man das selbstorganisierte Programm unbehelligt wird durchführen können, ist man sich im Casino sicher. „Wir können uns nicht vorstellen, dass es ein gutes Argument gibt, Studierende aus ihrer Uni zu werfen”, sagt ein Studierender. Tatsächlich dürfte es für das Präsidium schwierig sein, einen Rauswurf durch polizeiliche Räumung zu legitimieren. Die besetzten Räumlichkeiten werden regelmäßig für Banken und private Firmen freigehalten.

>>> Programm und Kommentierungen der Aktionswoche 30.11. – 4.12.2009, Uni Frankfurt

>>> Artikel der FR (30.11.2009) und Fotos (FR)