Pressemitteilung vom 19.06.2012

Franconofurt setzt auf Eskalation statt Verhandlung

Wie am Montag, den 18.06.2012, auf der Homepage des Hessischen Rundfunks zu lesen war, hat der neue Besitzer des Gebäudes im Kettenhofweg 130, die Franconofurt AG, eine Räumungsklage gegen die Nutzer_innen des besetzten „Institut für vergleichende Irrelevanz“ eingereicht. Die verschiedenen Einzelpersonen und Gruppen im Institut zeigen sich wütend über die ignorante Haltung des neuen Eigentümers gegen das seit fast 9 Jahren bestehende Projekt.

In den letzten Wochen haben die Aktivist_innen des Institutes verstärkt um Unterstützung geworben, konnten zahlreiche Wissenschaftler_innen, Künstler_innen und Politiker_innen überzeugen, Position für den Erhalt des Institutes zu beziehen. Gespräche mit verschiedenen Fraktionen der im Römer vertetenen Parteien haben stattgefunden und bisher haben sich Piraten, SPD, Linke und Grüne Partei für den Erhalt des Ivis ausgesprochen.

„Dass Franconofurt jetzt genauso wie die Universität zuvor versucht sich der politischen Diskussion zu entziehen, ist eine Unverschämtheit“, sagt Sarah Schneider. „Wir haben uns stets verhandlungsereit gezeigt und sind mal wieder völlig übergangen worden.“

Als der Verkauf der Liegenschaft publik gemacht wurde, betonte die Universität, dass das Angebot von Mietverträgen für die Nutzer_innen des Ivis vertraglich festgehalten wurde und auch die Frankonofurt AG ließ in ihren ersten Äußerungen in der Presse stets verlauten, dass ein Mietvertrag angeboten werden soll. Bisher gab es allerdings keinerlei Kontaktaufnahme mit den Besetzer_innen und auch Angebote für ein künftiges Mietverhältnis blieben aus. „Die Mietvertragsangebote der Franconofurt AG in der Presse waren wohl eher eine Marketing-Strategie. Es hat sich ja schon vor Wochen gezeigt, dass keine Bereitschaft besteht mit uns zu verhandeln, als Franconofurt unrechtmäßig Strom und Wasser abgestellt und die Haustür geklaut hat.“, beurteilt Oliver Kaltborn die Situation.

Die weitere Eskalation des Konfliktes um das Ivi durch die Franconofurt AG erscheint unnachvollziehbar. Eine städtische Unterstützung des Projektes soll in der Stadtverordnetenversammlung am 28.06.2012 diskutiert werden. Die Piraten Fraktion stellt den Antrag, das Institut für vergleichende Irrelevanz zu erhalten.

Zur Frage, wie es jetzt weiter geht, teilt Benjamin Walter mit: „Wir fordern die Franconofurt Ag auf, die Räumungsklage zurückzuziehen, sich an ihren Kaufvertrag zu halten und uns Mietverträge anzubieten.“ „Außerdem müssen Strom und Wasser wieder offiziell angestellt und die angekündigte Strafanzeige wegen des Anstellens von beidem zurückgezogen und die Tür wieder eingebaut werden.“, ergänzt Sarah Schneider.

Die Veranstaltungen im Institut gehen auf jeden Fall weiter. Am Wochenende findet ein Kongress mit dem Titel „Kunst-Erkenntnis-Problem“ statt, in der kommenden Woche Diskussionsveranstaltungen und ein Festival ist für den 07.07.2012 in Planung.

PM vom 19.06.2012 (*.pdf)