Pressemitteilung des arbeitskreises kritischer jurist_innen (akj)

Zum Prozess um das Institut für vergleichende Irrelevanz, Frankfurt am Main, den 4. Februar 2013.

Das Landgericht muss die Klage gegen das IvI abweisen

Der ar­beits­kreis kri­ti­scher ju­ris­t_in­nen (akj) hat sein Gut­ach­ten zum In­sti­tut für ver­glei­chen­de Ir­re­le­vanz (IvI) zum an­ste­hen­den Pro­zess­be­ginn ak­tua­li­siert. Nach Pres­se­be­rich­ten wurde der Ge­richts­ter­min auf den 15. Fe­bru­ar fest­ge­setzt. Die Fran­co­nu­fort AG, neue Ei­gen­tü­me­rin des Grund­stücks Ket­ten­hof­weg 130, be­haup­tet, das IvI sei eine Ge­sell­schaft bür­ger­li­chen Rechts im Sinne der §§ 705ff. BGB.

Hier­zu er­klärt der akj:

„Der Pro­zess­be­ginn hat uns dazu ver­an­lasst, unser Gut­ach­ten aus dem Sep­tem­ber 2012 stark zu er­wei­tern. Fest steht aber wei­ter­hin: das IvI stellt unter kei­nen ge­sell­schafts­recht­lich denk­ba­ren Ge­sichts­punk­ten eine Ge­sell­schaft bür­ger­li­chen Rechts (GbR) dar und das Land­ge­richt hat die Klage dem­ge­mäß ab­zu­wei­sen. Die Fran­co­no­fort AG han­delt wi­der­sprüch­lich, wenn sie das IvI als GbR an­er­ken­nen las­sen will. Oft genug hat der Vor­stands­vor­sit­zen­de Chris­ti­an Wolf ge­gen­über der Pres­se von einer il­le­ga­len Haus­be­set­zung ge­spro­chen. Al­ler­dings lässt sich eine GbR nicht zur Ver­fol­gung ge­set­zes­wid­ri­ger Zwe­cke grün­den. Die
Fran­co­nu­fort muss sich also ent­schei­den: ent­we­der die Be­set­zung ist legal oder es kann keine GbR exis­tie­ren.

Auch ab­ge­se­hen davon, er­füllt das IvI kei­nes der im Ge­sell­schafts­recht er­for­der­li­chen Kri­te­ri­en zur Be­grün­dung einer GbR. Es fehlt an einem hin­rei­chend be­stimm­ba­ren Per­so­nen­kreis, der als Trä­ger in Be­tracht käme, es gibt keine Bei­trags­pflich­ten ein­zel­ner und kei­nen vom Ge­sell­schafts­recht ge­deck­ten ge­mein­sa­men Zweck. Die Klage ist also man­gels Pro­zess­geg­ner ab­zu­wei­sen.

Allen Be­tei­lig­ten, vom Ge­richt über die Stadt­rats­frak­tio­nen, die Uni­ver­si­tät bis hin zur Fran­co­nu­fort AG soll­te klar sein: der Kon­flikt um das IvI ist der Sache nach po­li­tisch und lässt sich nicht auf ju­ris­ti­sche Glei­se ab­schie­ben. Er muss po­li­tisch ver­han­delt wer­den. Diese Ver­hand­lungs­be­reit­schaft muss die Fran­co­nu­furt AG nun zei­gen.“

Das Gut­ach­ten steht hier zum Down­load be­reit: Ge­sell­schaft­recht­li­ches Gut­ach­ten zum IvI

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