Vortrag: “Arbeit ist Dienst” mit Achim Szepanski

25. Juni 20 Uhr Café KoZ, Uni Campus Bockenheim,Mertonstr.26-28,60325 Frankfurt am Main

Es war Kant, der den Lohnvertrag als einen Verdingungsvertrag bestimmt hat. Die Lohnabhängigen werden mit diesem speziellen Mietvertrag als Besitzer bestätigt, indem sie sich gleichzeitig zum besitzlosen Ding machen. Was die Lohnabhängigen verkaufen, ist nicht ihre Arbeit, sondern das Recht, dass Kapitalisten Arbeitskraft nutzen können. Die „division of labour“ macht aus Individuen Dividuen, die ihre Arbeitskraft zur Vermietung anbieten. Heute ist die Arbeitskraft am Dividuum gestrichen, insofern es sich als Konsument von Arbeit über einen Kaufakt definiert, den die Moderne Dienstleistung vermittelt, insofern sie sich auf das Styling des Informationswerts des Konsumenten durch permanente Schulung verlassen kann. Schließlich ist die Zeit der Arbeit und die der Nichtarbeit durch keine wohldefinierte Grenze mehr zu trennen – Arbeitslosigkeit wird unbezahlte Arbeit wie Arbeit ihrerseits bezahlte Arbeitslosigkeit.

Achim Szepanski
Nach dem Abitur studierte er in Frankfurt/ Main Wirtschaftspädagogik und Soziologie.
1991 Gründung des Label Force Inc. Music Works, 1994 folgte das Label MILLE PLATEAUX, 1996 Position Chrome, 1998 forcetracks & Ritornell. In dieser Zeit Konzeption & Sounddesign für die Compilationserien Rauschen, Modulation & Transformation, Clicks & Cuts, Digital Disco. Während der 90er Jahre zahlreiche Interviews, u. a. mit Simon Reynolds, Wire, De-Bug, Viva, Spex, Frankfurter Rundschau, Groove, Liberation, Village Voice NYC, MTV etc. Aufsätze zur Theorie des Maschinellen, Marx, Adorno, Foucault, Deleuze/Guattari und zur Theorie der elektronischen Musik.
1995 Hrsg. der CD Compilation »In Memoriam Gilles Deleuze«, Mille Plateaux.
2003 Hrsg. zusammen mit Markus S. Kleiner »Soundcultures«, Edition Suhrkamp.
2011 Achim Szepanski »Saal 6«-Roman, Rhizomatique
2011 Achim Szepanski »Pole Position«-Roman, Rhizomatique
2013 Achim Szepanski »Verliebt ins Gelingen«-Roman
2013 Achim Szepanski -Kapitalisierung – Marx`Non-Ökonomie – Essay

16. Frankfurter Gegenuni
AStA der Uni Frankfurt

“Hass auf Vermitllung und Lückenphobie – Zur Aktualität der Psychoanalyse” mit Prof. Dr. Christine Kirchhoff

17. Juni 20 Uhr Café KoZ, Uni Campus Bockenheim,Mertonstr.26-28,60325 Frankfurt am Main

lueckenTheodor W. Adorno bezeichnete die Psychoanalyse als die einzige Psychologie, „die im Ernst den subjektiven Bedingungen der objektiven Irrationalität nachforscht“. Im Vortrag soll es darum gehen, diese Feststellung zu entfalten und damit auf ihre Voraussetzungen und Konsequenzen zu befragen:

Was heißt hier objektiv? Warum ist die Objektivität irrational? Was wäre demgegenüber rational? Ist Gesellschaftskritik auf Psychoanalyse verwiesen und wenn, warum? Warum ist es überhaupt wichtig, sich auch mit der individuellen Ver- und Bearbeitung gesellschaftlicher Verhältnisse zu befassen? Warum ist die Psychoanalyse – zumindest der Möglichkeit nach – eine kritische Theorie?

Zunächst wird es also mit Rekurs auf Marx und die kritische Theorie v.a. Adornos um die Frage gehen, was unter gesellschaftlicher Objektivität zu verstehen ist

Ausgehend von diesen Bestimmungen soll es im zweiten Teil des Vortrages um die subjektiven Bedingungen gehen: also um die Psychoanalyse als kritische Theorie des Subjekts, um das Verhältnis von Natur und Kultur im Menschen, um Sexualität und Triebe, um die Freudsche Metapsychologie und wiederum darum, warum das alles gerade weil es so ungesellschaftlich daher kommt, eine Menge mit Gesellschaftskritik zu tun hat.

16. Frankfurter Gegenuni

Aktion 15.2.
AK kritische Psycologie Frankfurt

Mit freundlicher Unterstütziung durch den AStA der Uni Frankfurt

Wo wohnt die Katz? IvI-Soliparty

Heute, 14.6.2013, 22.oo Darmstadt: Wo wohnt die Katz? IvI-Soliparty
Oettinger Villa, Kranichsteiner Straße 81, 64289 Darmstadt ‎ ‎ · oetingervilla.de
http://goo.gl/maps/H0Wfn

katz♥ Longdrinks
♥ Party
♥ Acts

FNFN
http://fnfnfnfn.de/

Inglorious Bassnerds
https://soundcloud.com/inglorious-bassnerds

Meavix
https://soundcloud.com/maevix

Robosaurus
https://soundcloud.com/robosaurus

botox okay

Adrian Fireball Woodhouse

Jan F.
https://soundcloud.com/jan_f

Eintritt: 5 – wasduspendenwillst €

https://www.facebook.com/events/664223373593663/
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Das Institut für vergleichende Irrelevanz war ein Projekt in einem besetzten, selbstverwalteten Haus in Frankfurt am Main, welches Raum für kritisches Denken, Diskussionen und politische Arbeit sowie Wohnraum für Menschen unabhängig ihres Geschlechts, ihrer Herkunft, ihres Alters oder Sexualität bot. Besetzt wurde das damals leer stehende Unigebäude im Rahmen der Studierendenproteste 2003. Seitdem nutzten es Menschen aus vielen unterschiedlichen Zusammenhänge für allerlei Veranstaltungen. Frei nach dem Motto „Theorie, Praxis & Party!“

Nachdem die Leitung der Goethe-Universität die Besetzung für 9 Jahre tolerierte, begann die Liegenschaftsverwaltung das Gebäude zum Verkauf anzubieten, den Besetzten verschwiegen, allerdings dauerte die Suche bis zum Februar 2012. Als mit der Franconofurt AG eine Käuferin gefunden wurde, erklärte Universitätspräsident Werner Müller-Esterl, „man sei nicht gehalten gewesen, vor dem Verkauf das Gespräch mit den Hausbesetzern zu suchen, die das Gebäude in nicht rechtmäßiger Weise nutzten. Sie würden im Nachhinein über die Veränderungen durch die Universität informiert“.

Trotz aller Unterstützung von Seiten des AStA sowie etwa 100 Wissenschaftlern und Künstlern setzte die Franconofurt AG ihren Räumungstitel am 22. April 2013 mit einem polizeilichen Großaufgebot durch.

Für viele Menschen war das Ivi ein wichtiges Projekt, da hier ein Freiraum geschaffen wurde in welchem man sich wohl fühlen konnte und fern von gesellschaftlichen Zwängen gemeinsam mit anderen diskutieren, sich austauschen, feiern und leben konnte, ohne Aufgrund Geschlecht, Herkunft, Sexualität oder Alter ausgegrenzt zu werden.

Nicht nur in Frankfurt am Main, sondern auch in vielen anderen Städten verschwinden Freiräume wie das Ivi aus dem Stadtbild, weshalb es wichtig ist diese zu unterstützen und zu fördern.

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Auch schön:
Vorher findet um 16 Uhr ein IvI-Soli Fußballturnier im Bürgerpark Darmstadt nähe der Oetinger Villa statt.

(Wer dort mitspielt & teilnimmt darf selbstverständlich danach in der Oetinger Villa duschen gehen !)

Facebook-Event hierzu:
https://www.facebook.com/events/158946757611951/?fref=ts

Pressemitteilung des Institut für vergleichende Irrelevanz vom 12.06.2013

Besetzer_innen benennen Ansprechpartnerin für kommende Verhandlungen

6 Wochen vor Bekanntgabe der Ergebnisse der Prüfung, ob die Stadt Frankfurt dem Institut für vergleichende Irrelevanz Räume anbieten kann, benennen die obdachlosen Besetzer_innen einen Verein, der in Zukunft der feste Ansprechpartner für das IvI sein soll. Sie gaben heute bekannt, dass der Verein zur Förderung demokratischer Politik und Kultur (Demopunk e.V.) die rechtliche Trägerschaft des Instituts übernehmen werde.

Als in der Woche der Räumung des Kettenhofwegs die Grünen im Römer dem Antrag der Opposition zustimmten und somit den Magistrat beauftragten zu Prüfen, ob dem Institut für vergleichende Irrelevanz eine städtische Liegenschaft zur Überlassung angeboten werden kann, haben die Besetzer_innen erst einmal aufgeatmet. Gerade von den Grünen waren die Aktivist_innen enttäuscht, da sie sich bis zu diesem Datum nicht für eine Unterstützung des Projektes in der Stadtverordnetenversammlung durchringen konnten.
„Wir haben in den Tagen nach der Räumung zahlreiche Aktionen in der Stadt und eine wirklich gut besuchte Demonstration mit fast 2000 Teilnehmer_innen auf die Beine gestellt. Diese große öffentliche Unterstützung für unser Projekt hat wohl auch Druck auf die Grünen ausgeübt. Auch wenn wir erstmal erleichtert waren, dass der Antrag angenommen wurde, ist uns klar, dass eine Prüfung noch keine Zusage für Ersatzräume ist.“ sagt Sabine Winter. Die Mitarbeiter_innen des Institutes zeigen sich bereits seit Wochen kompromissbereit, jetzt gehen sie noch einen Schritt weiter auf die Stadt zu. Schließlich ist aus dem abgestimmten Antrag nicht zu entnehmen, dass feste Ansprechpartner_innen schon vor möglichen Verhandlungen benannt werden müssten. „ Dass es keine festen Ansprechpartner_innen in Form eines Vereins für das IvI gab, war immer der Grund, den die Grünen vorgebracht haben, um uns als nicht verhandlungsfähig darzustellen und uns hinzuhalten. Wir wollen dieses fadenscheinige Argument endlich aus der Welt schaffen. Aus diesem Grund haben wir mit einem befreundeten Verein schon länger diskutiert. Wir freuen uns, dass Demopunk jetzt als Verhandlungspartnerin zur Verfügung steht.“ ergänzt Sarah Schneider.

Der Verein Demopunk hat in Frankfurt bereits mehrere Kongresse und Veranstaltungsreihen organisiert, so z.B. den internationalen Kongress „Indeterminate!Kommunismus“ im Jahr 2003, auf dem zahlreiche renommierte Theoretiker_innen sprachen.
Die Vorsitzende von Demopunk e.V., Melanie Schreiber, erklärt:
„Das IVI ist ein hervorragendes Projekt in Frankfurt, dessen Fortbestand uns extrem wichtig ist. Wir sehen eine große Notwendigkeit im Erhalt alternativer Räume für politische Bildungs- und Kulturarbeit gerade in einer Stadt wie Frankfurt, die sich zurzeit rasant verändert und dabei immer homogener wird. Deshalb sind wir gerne bereit, den festen Ansprechpartner, den sich der Magistrat der Stadt Frankfurt gewünscht hat, zu bieten. Die Trägerschaft des IVI ist für uns eine neue spannende Aufgabe und wir freuen uns auf diese Weise helfen zu können. Wir hoffen natürlich, dass die Stadt ein gutes Angebot macht und adäquate Ersatzräume stellt, um die ehrenamtliche Arbeit des Instituts zu sichern.“

„Es war zwar möglich die 16. Gegen Uni mit der Unterstützung zahlreicher anderer Frankfurter Initiativen zu organisieren, wofür wir auch sehr dankbar sind, aber wieder selbstbestimmt Räumlichkeiten zu nutzen, macht vieles leichter. Wir brauchen einen festen Ort für unsere Arbeit und sind deshalb hocherfreut über die Zusammenarbeit mit Demopunk. Diesen Verein kennen wir schon lange, da er auch im IvI diverse Veranstaltungen und den Revolutionskongress organisiert und durchgeführt hat. Mit einem Verein als möglichen Vertragspartner für die Stadt, haben wir die Forderungen der städtischen Parteien erfüllt, wir hoffen, dass die Stadt jetzt auch ihre Möglichkeiten der Unterstützung voll ausschöpft.“, so Oliver Sonnenschein.

Neben der gerade stattfindenden Gegenuni sind auch für die nächsten Wochen noch mehrere Aktionen geplant.

16. Gegenuni: Theorie–Praxis–Party

16. Gegenuni: Theorie–Praxis–Party

deckblattWas unter dem Namen „Gegenuni“ firmiert und dieses Semester zum 16. Mal stattfindet, war immer auch der Versuch, dem Motto des Instituts für vergleichende Irrelevanz, „Theorie–Praxis–Party“, gerecht zu werden. Nur konsequent, oder bereits völlig überfällig, dass sich nun explizit dieses Themas angenommen wird. Mit Blick auf das zehnjährige Bestehen des Instituts scheint eine Reflexion der bisherigen politischen Arbeit sinnvoll und angesichts der momentanen „Obdachlosigkeit“ bitter nötig.
Neben einer Reflexion über Sinn – und Unsinn – des Instituts, muss über Möglichkeiten des Fortbestandes diskutiert werden. Dabei wollen wir uns auch damit auseinandersetzen, wie Theorie–Praxis–Party in den letzten Jahren theoretisiert, praktiziert und gefeiert wurden und hoffen einen Beitrag dazu zu leisten, gemeinsam darüber nachzudenken, wie das in Zukunft sein könnte. Gleichzeitig ist es das Ziel dieser Gegenuni, Veranstaltungen zu denjenigen Themen anzubieten, die auf unterschiedlichen Ebenen im IVI Relevanz haben oder hatten. In den letzten acht Jahren fanden die Veranstaltungen der Gegenuni im Gebäude des Instituts im Kettenhofweg 130 statt. Dieses Gebäude wurde von der Universität Frankfurt an einen privaten Investor verkauft, der es am 22.
April dieses Jahres polizeilich räumen ließ. Bereits im letzten Jahr ließ der neue Besitzer die Gegenuni gerichtlich verbieten. Sie konnte dennoch im Institutsgebäude ihren Ort finden, weil sie nur zum Schein verlegt wurde. Das geht nun nicht mehr. Das Institut hat derzeit keine Räumlichkeiten mehr, so dass wir gezwungen sind die Veranstaltungen auf verschiedene Orte in der Stadt zu verteilen. Die Gegenuni muss also diesmal tatsächlich „im Exil“ stattfinden.

*Institut für vergleichende Irrelevanz: Negierte Interessen und abgewickelte Theorieansätze*

Die Benennung des Instituts wurde durch Umberto Ecos Buch „Das Foucaultsche Pendel“ inspiriert. Ecos Erfindung einer „Fakultät der vergleichenden Irrelevanz“ stellt eine Kritik am akademischen Betrieb dar, der um des Forschens willen forscht, ohne sich darüber zu verständigen, was eigentlich wissenswert wäre. Im IVI wird der Begriff ‚Irrelevanz‘ einerseits auf gesellschaftlich für irrelevant erklärte Gruppen angewendet, deren Interessen und Bedürfnisse negiert werden.
Andererseits geht es um an der Uni irrelevantisierte Theorieansätze, die im universitären Betrieb verdrängt und vereinnahmt werden: etwa die
Sexualwissenschaft, die Psychoanalyse oder die kritische Theorie. Weil im IVI an deren emanzipatorischen Gehalt festgehalten wird, wird versucht ihnen Zeit und Raum zurückzugeben und sie so weiterzudenken.

*Theorie–Praxis–Party: Vermittlung des Getrennten?*

Bei dem Dreiklang „Theorie-Praxis-Party“ ging es in den vergangenen Jahren insbesondere um die Vermittlung von Bereichen, die sonst eher als getrennt voneinander gedacht werden: Theorie und Party, Alltag und Kunst, Praxis und Theorie, Kopf- und Handarbeit. Der Intuition folgend, dass jede Party immer schon politische Praxis ist, jede politische Praxis sich theoretisch verortet und theoretische Reflexion in den gegenwärtigen Verhältnissen unabdingbar ist, stellt das IVI den Versuch einer Vermittlung dieser in der bürgerlichen Gesellschaft notwendig getrennten Bereiche dar.

*Kritisches Denken braucht und nimmt sich Zeit und Raum*

Diese Parole hatte ihren Ausgangspunkt in der autoritären und an instrumenteller Vernunft orientierten Umstrukturierung der Universität, mit der die ohnehin geringe Möglichkeit der Mitbestimmung dezimiert wurde. Damit einher ging in Frankfurt eine inhaltliche Umorientierung: von der re- zur de-education. Die Forderung nach Zeit und Raum bedeutet eine Forderung nach Zeit zur Reflexion, eine Verweigerungshaltung gegenüber Fremdbestimmung und Ausrichtung an Effizienzkriterien. Sie verweist auf die Erfahrung, dass für jene Reflexion, ein gemeinsamer Ort, ein Raum, der anders funktioniert als die Universität, notwendig ist. Dabei wollte das IVI zumindest versuchen, dem Elend im Studierendenmilieu zu entfliehen. Die Verfügung über Zeit und Raum sind Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Lernen und Leben. Als eine solche Aneignung von Zeit und Raum, als einen „Stützpunkt“, versteht sich das IVI – auch, wenn der Raum derzeit noch fehlt.

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Programmübersicht. Alle Ankündigungstexte finden sich im PDF.

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Pressemitteilung des Ivi vom 06.06.2013

Institut für vergleichende Irrelevanz macht weiter!
16. Frankfurter Gegenuni unter dem Titel „theorie-praxis-party“ angekündigt.

Obwohl den Aktivist_innen des ehemals besetzten Instituts zurzeit eigene Räume fehlen, werden weiterhin Veranstaltungen organisiert. So wird auch in diesem Sommer wieder die Gegenuni, eine zweiwöchige Veranstaltungsreihe, die jedes Semester angeboten wird, vom 10. – 23.Juni stattfinden.

Die Veranstaltungen der 16. Frankfurter Gegenuni finden an verschiedenen Orten der Stadt statt. Dem derzeit obdachlosen Institut stellen zahlreiche andere Projekte und Institutionen ihre Räumlichkeiten zur Verfügung. So werden z.B. Abendveranstaltungen im Mousonturm, in den Räumen des Werkbund, im Studierendenhaus, bei der Initiative faites votre jeu!, beim Stadtteilprojekt Koblenzer Strasse und im Tanzhaus West stattfinden. Über die Unterstützung für ihr Projekt von so vielen unterschiedlichen Akteuren, freuen sich die obdachlosen Besetzer_innen sehr. „Wir haben die Gegenuni schon länger vorbereitet und sind froh darüber, dass es so viele Unterstützer_innen für unsere Arbeit gibt.“ erzählt Sabine Winter. „Es hat die Arbeit deutlich erschwert keine eigenen Räume mehr zur Verfügung zu haben, für die weitere
Programmplanung des Instituts kann es natürlich keine Lösung sein, Veranstaltungen quer über die Stadt verstreut machen zu müssen.“
Neben den Veranstaltungen in anderen Räumen, sollen auch Aktionen und
Workshops im öffentlichen Raum stattfinden.

Der inhaltliche Rahmen der 16. Gegenuni ist das Motto des Instituts „theorie-praxis-party“. Hierbei geht es den Aktivist_innen zum Einen um eine Reflektion der eigenen Arbeit und der Entwicklung neuer politischer Perspektiven. Zum Anderen sollen irrelevantisierte Wissenschaftsansätze und aktuelle politische Fragen diskutiert werden und Diskussionen über die Möglichkeiten der Vermittlung und des Zusammenhangs der verschiedenen Bereiche geführt werden. Auch praktische Workshops, wie den der cuisine critique im SIKS und eine Queer-Tagsüber-Party im Klapperfeld werden stattfinden.

Ein Sprecher der Vorbereitungsgruppe der Gegenuni, Benjamin Walter, äußert sich zur aktuellen Lage wie folgt:
“Eine sinnvolle kontinuierliche Arbeit braucht feste Räume. Wir fordern die Stadt auf, ein Ersatzobjekt zu finden und uns nicht weiter in dieser Unsicherheit festzuhalten. Es kann nicht sein, dass wir jeden Tag an einem neuen Platz unser Zelt aufschlagen müssen. Dennoch freuen wir uns natürlich sehr auf das tolle Programm und laden alle Interessierten herzlich dazu ein.”

Am vergangenen Mittwoch, dem wöchentlichen Barabend Termin des Instituts, versammelten sich spontan 50-60 Personen im Garten des mittlerweile seit 2 Monaten leerstehenden Hauses im Kettenhofweg 130, um dort zu feiern. Nach kurzer Zeit wurde der IvI Barabend von ca. 30 übereifrigen Beamt_innen der Polizei in Bereitschaftspolizeimontur beendet. Dabei wurden von den Beamt_innen wahllos Platzverweise verteilt ohne dies näher zu Bestimmen. „Dass ein harmloser Barabend plötzlich mit verhältnismäßig viel Polizei geräumt wird, ist absurd.“ sagt Sarah Schneider. „Seit wir aus dem Gebäude geräumt wurden, steht es einfach leer und wird nicht genutzt, so wie hunderte anderer Gebäude in Frankfurts Innenstadt. Wir werden weiterhin gegen diese Zustände protestieren und nicht aufgeben, bis wir ein geeignetes Ersatzobjekt bekommen oder selber finden“