How Gender matters – Geschlechterverhältnisse im Rechtsextremismus

Vortrag und Diskussion am Montag, 22. Juni 2009, 20 Uhr

Parallel zur vermehrten Gründung rechtsextremer Frauengruppen, setzte in den letzten Jahren eine verstärkte Forschung zum Thema Akteurinnen im organisierten Rechtsextremismus ein und ließ Frauen und Mädchen als politische Subjekte sichtbar werden: Als „Straßenkämpferinnen und Schreibtischtäterinnen“, als aktive Parlamentarierin wie als treusorgende Mütter. Verschwiegen bleibt in diesen Betrachtungen oft die strukturelle Ebene: Neben der Wahrnehmung von Frauen als politische Subjekte gilt es, die Markierung klar definierter Geschlechterhierarchien als nach wie vor immanenten Bestandteil des Rechtsextremismus und entscheidenden Faktor für das Funktionieren der völkischen Gemeinschaft zu markieren.

Zudem erscheint der Zusammenhang von Rechtsextremismus und Geschlecht zumeist auf Partizipation und Motive von Frauen beschränkt, Männlichkeit als Kategorie wie als Norm bleibt oft unbeleuchtet Die Veranstaltung möchte zum Einen den Blick werfen auf das unterschiedliche Engagement rechtsextremer Frauen und Männern – Geschlechterrollenmodelle spielen nach wie vor eine entscheidende Rolle bei der Hinwendung und dem Verbleib von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der rechtsextremen Szene. Darüber hinaus möchten wir die strukturimmanente Rolle von Gender für das Konstrukt der völkisch-rassistischen Gemeinschaft sichtbar machen.

Es ist nicht Anliegen der Veranstaltung, durch die Rede von „Frauen“ und „Männern“ einer Biologisierung von Geschlecht Vorschub zu leisten. Vielmehr wollen wir wirksame Kategorien benennen, „weibliche“ Motive für ein Engagement im Rechtsextremismus sichtbar machen und Stereotype des gewalttätigen männlichen Neonazis hinterfragen.

**Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

Präsentiert vom Autonomen FrauenLesben-Referat der Uni Frankfurt

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