Institut für vergleichende Irrelevanz macht weiter!
16. Frankfurter Gegenuni unter dem Titel „theorie-praxis-party“ angekündigt.
Obwohl den Aktivist_innen des ehemals besetzten Instituts zurzeit eigene Räume fehlen, werden weiterhin Veranstaltungen organisiert. So wird auch in diesem Sommer wieder die Gegenuni, eine zweiwöchige Veranstaltungsreihe, die jedes Semester angeboten wird, vom 10. – 23.Juni stattfinden.
Die Veranstaltungen der 16. Frankfurter Gegenuni finden an verschiedenen Orten der Stadt statt. Dem derzeit obdachlosen Institut stellen zahlreiche andere Projekte und Institutionen ihre Räumlichkeiten zur Verfügung. So werden z.B. Abendveranstaltungen im Mousonturm, in den Räumen des Werkbund, im Studierendenhaus, bei der Initiative faites votre jeu!, beim Stadtteilprojekt Koblenzer Strasse und im Tanzhaus West stattfinden. Über die Unterstützung für ihr Projekt von so vielen unterschiedlichen Akteuren, freuen sich die obdachlosen Besetzer_innen sehr. „Wir haben die Gegenuni schon länger vorbereitet und sind froh darüber, dass es so viele Unterstützer_innen für unsere Arbeit gibt.“ erzählt Sabine Winter. „Es hat die Arbeit deutlich erschwert keine eigenen Räume mehr zur Verfügung zu haben, für die weitere
Programmplanung des Instituts kann es natürlich keine Lösung sein, Veranstaltungen quer über die Stadt verstreut machen zu müssen.“
Neben den Veranstaltungen in anderen Räumen, sollen auch Aktionen und
Workshops im öffentlichen Raum stattfinden.
Der inhaltliche Rahmen der 16. Gegenuni ist das Motto des Instituts „theorie-praxis-party“. Hierbei geht es den Aktivist_innen zum Einen um eine Reflektion der eigenen Arbeit und der Entwicklung neuer politischer Perspektiven. Zum Anderen sollen irrelevantisierte Wissenschaftsansätze und aktuelle politische Fragen diskutiert werden und Diskussionen über die Möglichkeiten der Vermittlung und des Zusammenhangs der verschiedenen Bereiche geführt werden. Auch praktische Workshops, wie den der cuisine critique im SIKS und eine Queer-Tagsüber-Party im Klapperfeld werden stattfinden.
Ein Sprecher der Vorbereitungsgruppe der Gegenuni, Benjamin Walter, äußert sich zur aktuellen Lage wie folgt:
“Eine sinnvolle kontinuierliche Arbeit braucht feste Räume. Wir fordern die Stadt auf, ein Ersatzobjekt zu finden und uns nicht weiter in dieser Unsicherheit festzuhalten. Es kann nicht sein, dass wir jeden Tag an einem neuen Platz unser Zelt aufschlagen müssen. Dennoch freuen wir uns natürlich sehr auf das tolle Programm und laden alle Interessierten herzlich dazu ein.”
Am vergangenen Mittwoch, dem wöchentlichen Barabend Termin des Instituts, versammelten sich spontan 50-60 Personen im Garten des mittlerweile seit 2 Monaten leerstehenden Hauses im Kettenhofweg 130, um dort zu feiern. Nach kurzer Zeit wurde der IvI Barabend von ca. 30 übereifrigen Beamt_innen der Polizei in Bereitschaftspolizeimontur beendet. Dabei wurden von den Beamt_innen wahllos Platzverweise verteilt ohne dies näher zu Bestimmen. „Dass ein harmloser Barabend plötzlich mit verhältnismäßig viel Polizei geräumt wird, ist absurd.“ sagt Sarah Schneider. „Seit wir aus dem Gebäude geräumt wurden, steht es einfach leer und wird nicht genutzt, so wie hunderte anderer Gebäude in Frankfurts Innenstadt. Wir werden weiterhin gegen diese Zustände protestieren und nicht aufgeben, bis wir ein geeignetes Ersatzobjekt bekommen oder selber finden“