Pressemitteilung vom 12.10.2012

Wir nehmen uns was wir brauchen– Selbstorganisierte Zentren verteidigen. Soziales Wohnen möglich machen‘

Unter diesem Motto rufen das IvI, das bedrohte Kulturzentrum Haus Mainusch und die Besetzer_innen der vor kurzem geräumten Oberen Austrasse 7 aus Mainz zu einer überregionalen Demonstration für kommenden Samstag auf.
Während vor allem in letzter Zeit Franconofurt, flankiert durch eine willfährige Richterin des Landgerichts, mit unverschämten Veranstaltungsverboten auf sich aufmerksam gemacht hat, sind die IvI-Aktivist_innen nicht untätig geblieben.
Sarah Schneider vom Institut dazu “Wer glaubt,dass wir uns von Franconofurt und den politisch motivierten Gerichtsurteilen einschüchtern lassen hat weit gefehlt! Wir laufen uns gerade erst richtig warm!“
Das IvI hat sich in den letzten Monaten intensiv um eine Vernetzung und Zusammenarbeit mit anderen Projekten, die wie das IvI kulturelle und soziale Frei- und Gegenräume in den Städten schaffen, wie zum Beispiel den beiden Projekten aus Mainz, bemüht. Aber auch über die Rhein-Main-Region hinaus läuft eine gemeinsame Mobilisierung für die Demonstration. Sarah Schneider: „Die Demonstration ist nur der vorläufige Höhepunkt unserer Vernetzungsarbeit. Für uns ist es ganz klar, dass selbstorganisierte Kulturprojekte, wie die Unseren, zusammenhalten müssen, um einer ignoranten Stadtpolitik eine kritische Gegenöffentlichkeit entgegen setzen zu können.“
Dass bei der Demonstration nicht nur für den Erhalt der bedrohten Projekte gekämpft wird, ist den Aktivist_innen wichtig. Deshalb haben sie die Demonstration im Rahmen der „Mieten- ja wat denn?“ Aktionstage des AStAs der Uni Frankfurt organisiert. In ihrem Aufruf kritisieren sie die gesamte Stadtentwicklung und wenden sich sowohl gegen Gentrifizierung und der damit einhergehenden Verknappung bezahlbaren Wohnraums als auch gegen den repressiven Umgang mit sozial Marginalisierten in der Stadt. „Die Stadtentwicklung der letzten 20 Jahre zeichnet sich vor allem durch eine Verschärfung der sozialen Ausgrenzung aus. Stetig steigende Mietpreise und eine zunehmende repressive Bearbeitung sozialer Problemlagen durch den Polizeiapparat sind für uns nicht hinnehmbar!“ stellt Oliver Sonnenschein unmissverständlich klar.

Über die letzten Monate sind auf dem IvI-blog schon unzählige Solidaritätsbekundungen verschiedener Autonomer Zentren und selbstverwalteter Kulturprojekte, die sich für den Erhalt des IvIs aussprechen, eingetroffen.
John Smith „Allein für die Demo haben wir schon Zusagen von Unterstützer_innen aus dem gesamten Bundesgebiet bekommen und auch darüber hinaus haben uns Mitstreiter_innen ihre Unterstützung zugesichert.“
Die Institutsmitarbeiter_innen hoffen nach wie vor auf eine sinnvolle politische Lösung des Konflikts, der den Weiterbestand des Projektes ermöglicht. „Allerdings“,so John Smith,„sollte allen Beteiligten klar sein, dass die derzeitige Eskalation, wie sie vom Landgericht und Franconofurt vorangetrieben wird, von uns nicht einfach still hingenommen werden wird.“

Entsprechend lädt das IvI zu einer lautstarken Demonstration am kommen Samstag ein. Beginnen soll die Demonstration um 15 Uhr am Frankfurter HBF.