Freiheit statt Frontex

Freitag | 4.11.2011 | 19.15 Uhr | ivi | Kettenhofweg 130


poster_kritnetffm2Freiheit statt Frontex
Das europäische Grenzregime zwischen arabischem Frühling und Krise

Offene Diskussion u.a. mit
Helmut Dietrich | Forschungsgesellschaft Flucht und Migration; Berlin
Marion Bayer | welcome to europe; Hanau
N.N. | Collettivo Prezzemolo; Florenz
Bernd Kasparek | Netzwerk kritische Migrations- und Grenzregimeforschung; Athen

Am 17. Dezember 2010 verbrannte sich Mohamed Bouazizi im tunesischen Sidi Bouzid. Mit seiner Tat löste er eine Welle von Aufständen, Revolutionen und Umstürzen aus, die nicht nur die arabische Welt verändert haben. Der Kampf um soziale wie auch politische Rechte in der arabischen Welt beinhaltete auch eine Infragestellung der Grenzen Europas und geht einher mit einer anhaltenden Krise des Schengener Grenzregimes, der Krise der europäischen Staatsfinanzen und einer Lähmung des europäischen Projekts. Die Migration nach Europa hält weiter an, auch getrieben von Wünschen nach einem besseren Leben. Gleichzeitig hat sich auch in Europa eine Bewegung der echten Demokratie etabliert, die nicht nur in den südlichen EU-Staaten gegen den sozialen Kahlschlag und die herrschende Politik der proklamierten Alternativlosigkeit wendet.

Das Netzwerk kritische Migrations- und Grenzregimeforschung hat am 8. März 2011 gemeinsam mit weiteren migrationspolitischen Netzwerken den Aufruf Freiheit statt Frontex veröffentlicht. Darin heißt es: „Der Aufbruch in Nordafrika zeigt, was alles möglich ist. Es geht um nicht weniger als um ein neues Europa, ein neues Afrika, eine neue arabische Welt. Es geht um neue Räume der Freiheit und Gleichheit, die es in transnationalen Kämpfen zu entwickeln gilt: in Tunis, Kairo oder Bengazi genauso wie in Europa und den Bewegungen der Migration, die die beiden Kontinente durchziehen.“ Die Abendveranstaltung der 6. Arbeitstagung des Netzwerks Kritische Migrations- und Grenzregimeforschung wird sich rund ein Jahr nach Beginn des arabischen Frühlings dem Zusammenhang zwischen arabischen Revolutionen, Schengenkrise und Eurokrise widmen und die Perspektiven einer Politik am Schnittpunkt von Akademie und Aktivismus ausloten.

Eine Veranstaltung im Rahmen der 6. Arbeitstagung des Netzwerks kritische Migrations- und Grenzregimeforschung (kritnet) in Kooperation mit dem AK Kritische Geographie am Institut für Humangeographie der Goethe Universität