Vortrag und Diskussion mit Jiré Gözen
Mein Beitrag soll sich mit der Darstellung von Sexualität in der Cyberpunk Literatur auseinandersetzen und deren Dekonstruktion eines heteronormativen Geschlechterverständnisses offen legen. Hierfür werde ich zunächst die Cyberpunk Literatur und ihre kennzeichnenden Merkmale als künstlerische Auseinandersetzung mit medientheoretischen Denkmodellen postmoderner Theoriebildung vorstellen. Anschließend werde ich anhand von konkreten Beispielen aus Cyberpunk Romanen die verschiedenen Strategien der Autoren vorstellen, mit denen sie durch eine wie auch immer geartete Verschmelzung von Mensch und Technik Welten zeichnen, in denen es nicht einmal mehr die Vorstellung eines binären Geschlechtssystems gibt. Statt dessen werden Zukunftsweltengezeichnet, deren Gesellschaften bisweilen sechs bis acht Geschlechter kennen oder sich gänzlich von der Idee eines angeborenen Geschlechts und sexuell feststehender Orientierung gelöst haben.
Im Anschluss möchte ich zeigen, daß Cyberpunk Literatur als eine Auseinandersetzung mit medienwissenschaftlichen Konzepten von etwa Marshall McLuhans oder Jean Baudrillards gelesen werden kann. Mit Blick auf die Darstellung von Geschlecht innerhalb dieses Genres möchte ichaufzeigen, daß innerhalb der Cyberpunk Literatur eine Radikalisierungen medientheoretischer Diskurse stattgefunden hat.