Lesen-Abbauen-Verdichten

marheuss@stud.uni-frankfurt.de | erstes Treffen: Di, 21.4., 16h | AfE 923

Es geht in der Veranstaltung um die Frage, was Theorie ist, wozu sie nutzt und wie sie angeeignet werden kann. Erprobt wird Theorie an Texten, von denen ihre Verfasser behaupten, sie seien “theoretisch”. Um solche Texte auf ihren Wert beurteilen und sie ggbf. in Gebrauch nehmen zu können, benötigen wir zuverlässige Werkzeuge und Techniken. Wir wollen die Eigenart komplexer Texte verstehen, erinnern und ggbf. kritisieren können. Es geht darum, zunächst mit einigen dieser Techniken sich vertraut zu machen (Experimentelle Hermeneutik, Reductio ad absurdum, verdichtete Reformulierung etc.) und diese anschließend an sperrigen Texten samt deren begrifflichen Bestimmungen zu erproben. Als besonders aufschlussreich gelten Texte, in denen komplex Schreibende wie z.B. Luhmann selbst sich propädeutisch zur Frage äußern, wie das Lesen wissenschaftlicher Texte gelernt werden kann. Dem soll nachgegangen werden.

Literatur
Niklas Luhmann: Lesen lernen (im Original unveröffentlicht). Publiziert in: Kouzelis/Stöppler/Zander/
Bazakos: [griechischer Titel], Athen 2001 (Nissos), S.211-215.
Niklas Luhmann: Schriften zur Pädagogik, Frankfurt 2004¹ (Suhrkamp)
Jens Soentgen: Experimentelle Hermeneutik oder: Die Kunst und das Vergnügen Theorien zu lesen, in: Das Hochschulwesen 1994/1, Bielefeld 1994 (UVW), S.36-45.
Jens Soentgen: Reductio ad absurdum oder: Die Kunst und das Vergnügen anderer Leute Meinung zu diskreditieren, in: Das Hochschulwesen 1995/2, S.107-113
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