Zum Verhältnis von Erziehung, Bildung und Emanzipation bei Bernfeld und Heydorn

schwarzerpanther13@web.de | erstes Treffen: Di, 21.4., 16h | TuCa (AfE 501)

Ist Erziehung notwendiger Weise konservativ? Kann deshalb ein Fortschritt in der Erziehung immer nur Folge eines Fortschritts in der Gesellschaft sein? Und kann niemals umgekehrt ein progressives Erziehungswesen Motor einer emanzipatorischen Entwicklung in der Gesellschaft sein? Diese Überlegungen entsprechen einigen wichtigen, die Siegfried Bernfeld in seinem Hauptwerk „Sysiphos oder die Grenzen der Erziehung“ anstellt. Dem würde Hans-Joachim Heydorn wohl widersprechen. In Anlehung an seine Schrift „Über den Widerspruch von Bildung und Herrschaft“ stünden andere Fragen im Raum: Hat Bildung nicht vielleicht einen dialektischen Charakter? Ohne Zweifel stützt sie bestehende Herrschaftsverhältnisse, in dem sie die heranwachsenden Einzelnen in diese Verhältnisse integriert. Doch gibt sie ihnen vielleicht auch die intellektuellen Mittel an die Hand sich perspektivisch aus diesen Verhältnissen zu befreien? Ganz allgemein soll in diesem Seminar nach die Frage nach den Möglichkeiten von erzieherischem Handeln und der Rolle der Bildung für eine emanzipatorische Entwicklungder Gesellschaft gestellt werden. Für Studenten der Pädagogik könnte die Auseinandersetzung mit diesen Fragen nicht zuletzt im Hinblick auf ihre berufliche Zukunft interessant sein.
Angedacht ist für dieses Seminar sich zunächst mit den Überlegungen von Bernfeld und Heydorn auseinander zu setzen. Je nach Kenntnisstand und Interesse der Teilnehmendenwären sie unterschiedlich ausführlich zu besprechen.
Die zu Grunde liegenden Fragen sollen jedoch möglichst offen diskutiert werden. Will heißen: zusätzliche Texte zum Thema einzubringen ist ausdrücklich erwünscht.