Gramscis Politische Pädagogik

gramsci@fachschaft04.de | erstes Treffen: Mi, 22.4., 16h | AfE 923

Antonio Gramsci (*1896; †1937) war ein italienischer Journalist, kommunistischer Politiker und marxistischer Theoretiker. Gramsci entwarf auf Grundlage eigener historischer Analysen eine Strategie der subalternen Klassen, die heute unter dem Begriff der Hegemonietheorie eine vielfältige und disziplinübergreifende Rezeption erfährt. Im Zentrum des Konzepts der kulturellen Hegemonie steht ein integrales Staatsverständnis, das die Zivilgesellschaft als Teil des Staates begreift und sich so grundlegend von liberalen Staatstheorien unterscheidet. Gramsci geht es um eine Gesellschaftstheorie, die auf die Überwindung der bestehenden Herrschaftsverhältnisse innerhalb westlicher Industrienationen zielt. Ausgehend von der Frage, welche Rolle Bildung im Kontext einer entwickelten kapitalistischen Gesellschaft und politischer Kämpfe einnimmt, ist das Ziel unserer studentischen Arbeitsgruppe den pädagogischen Gehalt Gramscis Theorie und ihre Bedeutung für eine pädagogische Praxis gemeinsam zu erarbeiten.

Literatur
Bernhard, Armin, Antonio Gramscis politische Pädagogik. Grundrisse eines praxisphilosophischen Erziehungs- und Bildungsmodells. Hamburg 2005.
Demirovic, Alex, Politische Gesellschaft – Zivile Gesellschaft. Zur Theorie des integralen Staates bei Antonio Gramsci; in: Buckel, Sonja/Fischer-Lescano, Andreas, Hegemonie gepanzert mit Zwang, Baden-Baden 2007.
Gramsci, Antonio, Gefängnishefte. 10 Bände. Herausgegeben von Bochmann/Klaus, Haug, Wolfgang Fritz, u.a. Berlin/Hamburg 1991ff.
Gramsci, Antonio, Gedanken zur Kultur. Leipzig 1987.
Gramsci, Antonio, Zu Politik, Geschichte und Kultur. Leipzig 1980.