Kritik der neoliberalen Zerstörung der Universität

Vortrag und Diskussion mit Gerhard Stapelfeldt

Die Idee der Universität, im Anschluß an antike Vorbilder im Spätmittelalter und in der Renaissance entwickelt, zielte auf die Bildung des Menschen: auf Selbst- und Welterkenntnis im Interesse der Verwirklichung des Landes „Utopia“ (Morus).
Diese Idee wurde bis heute nicht verwirklicht. Sie wurde in der Epoche des deutschen Idealismus auf eine bloß innerliche, theoretische Revolution, in den folgenden Stadien des Imperialismus und Staatsinterventionismus auf technische Rationalität reduziert.
Der gesellschaftlich irrationale Neoliberalismus vollendet diese „Zerstörung der Vernunft“. Die unter dem Titel ‚Bologna-Prozeß’ im EU-Europa vollzogene Umstrukturierung der Universitäten setzt diese unter die Normen der spontanen Wettbewerbsordnung und unter die Imperative der ‚Wissensökonomie’.
Im Vortrag werden daher folgende vier Probleme skizziert: die Zerstörung der Ideen der Universität und der Bildung; das neoliberale Modell der Gesellschaft und der Wissensökonomie; das Außenverhältnis der neuen Universität; die Binnenstruktur (Lehre und Forschung) der neoliberalen Universität.

Prof. Dr. Gerhard Stapelfeldt lehrte von 1979 bis 2009 am Institut für Soziologie der Universität Hamburg

Eine Veranstaltung des Referats für Politische Bildung im AStA der Goethe Uni Frankfurt